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Kapitel 180
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Jess hört das Wolfsrudel nur noch leise im tobenden Blizzard. Das Rudel hat die Jagd abgebrochen und ist vor dem Blizzard auf dem Rückweg zum Wolfsbau. Jess liegt fast eingegraben im Schnee hinter eingeschneiten Büschen. | |
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Er weiß, dass er nicht einschlafen darf und überlegt ob Looking For Trouble wohl inzwischen auf der Ranch angekommen ist. Er gibt sich selbst die Schuld. Der junge Hengst hat ihm noch nicht genug vertraut beim Ground Tying. Er hätte es wissen müssen. Nun ist er weg und Jess allein auf sich gestellt. | |
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Jess kriecht immer mehr in den Schnee, den Schal vor dem Gesicht, er bewegt seine Zehen in den Stiefeln und überkreuzt seine Arme um die Hände vor der eisigen Kälte in den Achselhöhlen zu wärmen. Der Sturm tobt immer noch heftig, so dass an die Fortsetzung des Fussmarsches nach Hause nicht zu denken ist. Er denkt jetzt würde er auch das Gebräu von Kaffee oder den billigen Fusel von Trapper Fergus trinken. Aber dessen Hütte ist in der entgegengesetzten Richtung viel zu weit weg.
In der Zwischenzeit ist es später Abend und auf der Tumbleweed machen sich alle Sorgen wo Jess bleibt. Er ist mit der Ansage los spätestens vor der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Der Sturm scheppert mit den geschlossenen Fensterläden. Es schneit ohne Pause. Der Vormann Patrick ist noch im Stall und hört sofort den angaloppierenden Looking For Trouble. Er sattelt ihn ab, reibt ihn trocken, legt ihm eine Decke über und füttert ihn. Dann läuft er ins Haus und berichtet, dass der Hengst ohne Jess zurück gekommen ist. Patrick meint: |
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Der kleine Raylan steht mit seinem Hund King bei Grandpa: Laura hat Angst: Grandpa Frank schüttelt energisch seinen Kopf: Laura wagt es nicht ihrem Schwiegervater zu widersprechen. Ihr Verstand sagt ihr, dass Frank recht hat und es zu gefährlich ist in der Nacht im tobenden Blizzard unterwegs zu sein. Aber ihre Sorgen lassen sie kaum zur Ruhe kommen. Grandpa Frank ergeht es ähnlich, er wollte die Familie nur beruhigen. Während alle in ihren warmen Betten liegen, friert Jess immer mehr in der beißenden Kälte. Er fühlt, dass er es nicht mehr lange schafft nicht doch vor Erschöpfung einzuschlafen. Fast ist es so weit, da hört er im Toben des Sturms ein vertrautes Geräusch - ein lautes Muhen. |
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Durch den peitschenden Schnee, der im Gesicht und in den Augen beißt, kann Jess kaum ausmachen was da vor ihm steht. Dann erkennt er die Umrisse: Wer bist du denn? Ein wilder Büffel? Dann hättest du mich schon niedergetrampelt und ich hätte es überstanden. He, komm mal näher! Der große Bulle kommt näher und legt sich neben den Mann, der beruhigend zu ihm spricht. Die tiefe Männerstimme hat für ihn etwas Vertrautes. Jess weiß, dass Brian Gibson sein Vieh immer gut behandelt hat. |
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Jess ist jetzt alles egal, er wärmt sich an dem großen Tier, krault ihn und der Bulle gibt wohlige Geräusche von sich: He, du hast ja keine Hörner, jetzt weiß ich es, du musst James der Dritte von Brian Gibson sein. Dann hast du also doch den Winter in den Rocky Mountains gut weggesteckt. Was hast du für ein flauschiges Winterfell Junge! Das tut meinen fast erfrorenen Händen gut. James, du bist genau richtig gekommen, guter Junge! Der Bulle bläst Jess seinen warmen Atem ins Gesicht und er wärmt sich am dicken Fell des Hereford Bullen. So warten beide ab bis der Blizzard vorbei ist. Gegen Ende der Nacht flaut der Sturm ab und Jess kann sehen wo er ist. Er fühlt, dass seine Muskeln immer starrer werden und ihm sein Körper nicht mehr so gehorcht wie er es möchte. Die Kälte hat ihren Tribut gefordert. Er murmelt: Jess krallt sich im dichten Winterfell fest und der Bulle steht auf. Jess hat jede Menge Schnee auf seinem Körper und fühlt sich auch langsam durchnässt. |
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Der Morgen graut, Jess weiß wo er ist und dirigiert den Bullen in Richtung Osten zur Tumbleweed: Los James lauf, zu Hause bekommst du was Gutes zu Fressen und Bullen zur Gesellschaft. Vorwärts, immer schön weiter! James ist brav und so kommen sie bei der Bullenweide an. Patrick hat gefüttert und die Familie sitzt gerade beim Frühstück und berät wer alles los reitet um Jess zu suchen als Laura meint: Seid mal leise! Hört mal! Die Bullen muhen wie verrückt. Da ist was, vielleicht Raubzeug! Nehmt die Gewehre mit! Jess hat noch mitbekommen, dass er zu Hause angekommen ist. Dann verschwimmt ihm das Ranchhaus vor den Augen und er fällt entkräftet vom Bullen in den tiefen Schnee. Die Bullen bilden eine Mauer und muhen laut. Es kommt ihnen seltsam vor, dass ihr Boss einfach nur da liegt und sich nicht rührt, keine Ansprache von ihm, keine Leckerchen. Gegen James haben sie nichts. Big John stösst Jess vorsichtig an. |
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Grandpa Frank und Patrick kommen angerannt und sehen einen prachtvollen gut im Futter stehenden Hereford Bullen den sie nicht kennen. | |
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Grandpa Frank ruft: Oh mein Gott, da liegt Jess, schnell Patrick, schaffen wir ihn ins Haus! Grandpa Frank und Laura kümmern sich um Jess, der kaum ansprechbar ist und was von Trouble murmelt. Frank meint: Jess kann kaum sprechen: Laura schaltet: Grandpa und Laura ziehen ihm die nassen Sachen aus und den Pyjama an und legen ihn ins Bett. Jess schläft sofort völlig erschöpft ein. Später kommt Abby, die Landärztin und untersucht Jess: In dem Moment wacht Jess auf: Laura nimmt ihren Mann in den Arm: Nach einer weiteren Nacht des Ausruhens liegt Jess angezogen auf dem Sofa. |
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Er gibt es nicht gern zu noch nicht gut in Form zu sein. Grandpa Frank meint: Was soll das denn? Du gehörst ins Bett. Jess springt auf: Grandpa Frank grinst: Jess hustet und geht langsam in den Stall. Er überlegt welches Pferd er satteln soll. Er will den Sattel hochnehmen und lässt ihn gleich wieder auf den Sattelbock fallen weil er ihm zu schwer wird. Grandpa Frank grinst: James hat Jess gewittert und muht laut. |
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Jess sieht James mit der Plüschdecke und muss husten und laut lachen gleichzeitig: Was haben sie denn mit dir gemacht James? Du siehst mit dem Plüschding aus wie ein Tanzgirl aus dem Saloon. Grandpa Frank: Jess guckt seinen Dad an: |
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Jess tätschelt den Bullen: Guter James, du bist ein ganz Lieber. Dad, er hat ja ein Halfter wie es alle unseren Bullen haben. Frank grinst: Jess strahlt und guckt sich James den Dritten von allen Seiten an. |
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Jess ist ganz gerührt: Ich glaube es nicht, das hast du für mich gemacht Dad? Nur eins stört Jess nach seiner Inspektion: |
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So greift Jess zum Striegel und beseitigt das Malheur. Grandpa Frank sieht seinen Sohn belustigt zu. Jess stellt den großen Bullen passend auf. James hat einen riesigen Schädel. |
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Dann zeigt Jess seinem Vater wie er auf James nach Hause geritten ist. | |
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Jess steigt ab und Frank nimmt seinen Sohn in den Arm. | |
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Junge, ich bin so froh, dass James dich zurück gebracht hat.
Jess hustet und grinst: Frank: Laura und die Kinder warten. Jess geht zufrieden ins Haus und wundert sich über seinen Dad, der ihm einfach diesen Bullen gekauft hat. |
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