Durch seine Rodeovergangenheit hat Jess viele Bekanntschaften gemacht. So auch die des Mexikaners Juan Moralez, der mit seiner schönen Tochter Victoria eine Reise durch die Staaten macht. Laura ist ganz aufgeregt und läuft wie ein aufgescheuchtes Huhn durch das Haus.
 

 
Frank meint:
Was kochen wir, ständig Chili con Carne?

Jess schüttelt seinen Kopf:
Es wird gegessen was auf den Tisch kommt, die essen da auch gern Steaks, also keine unnützen Verrenkungen. Hauptsache kein Tequila, ich habe jetzt noch meinen Tequla Sunrise vor Jahren nach dem Rodeo in schlechter Erinnerung, der letzte muss damals schlecht gewesen sein.

Frank grinst:
Wohl eher ein paar zu viel!

Einige Tage später ist Juan Moralez mit seiner schönen Tochter eingetroffen. Sie ist eine mexikanische Schönheit mit dunklen Augen und dunklen Haaren. Ihre Anwesenheit verdreht gleich dem Vormann Patrick und dem Arbeiter Jeremy die Köpfe. Die beiden überlegen was sie den Gästen insbesondere der schönen Tochter bieten können womit sie Eindruck schinden können. Jeremy braucht nicht lange und kommt auf die Idee: Ein Stierkampf muss es sein, nicht reiten, nein, die Mexikaner kämpfen zu Fuss mit den Tieren und töten sie mit dem Degen.

Jess bekommt das Gespräch mit, nimmt das Ganze nicht ernst sondern fragt nur ob die Beiden noch alle Latten am Zaun haben.

Inzwischen hat sich Victoria vorgenommen von Jess ein Paradepferd zu kaufen. Sie darf auch auf dem heißgeliebten Goldy, den ihr Vater noch gut vom Rodeo kennt, reiten.

 

 
Patrick und Jeremy sind begeistert von Victoria auf dem Pferd und können es nicht erwarten bis ihr Bulle für den Kampf eintrifft. Jeremy will etwas üben mit den Bullen vom Boss.
 

 
Als der alte Longhorn Henry ihn angeht, rutscht ihm das Herz in die Hose und er gibt Fersengeld.
 

 
Patrick schreit vom Wagen aus:
Jeremy, du musst das rote Tuch nehmen, damit wedeln und Toro, Toro schreien! Das habe ich in einem Buch über Stierkampf gelesen.

Jeremy rennt so schnell er kann:
Mach du das doch Patrick, ich nicht, der ist so groß.

Jess will eigentlich den Bund Heu für die Bullen aufschneiden, aber er kann nicht mehr vor Lachen:
Oh mein Gott, seid ihr mutig! Und was Henry für einen Respekt hat! Der lacht sich kaputt genau wie ich. Komm Raylan, wir haben noch im Stall zu tun, wir lassen die Herren Toreros allein.

Während Patrick und Jeremy dumm gucken gibt Raylan dem alten Henry das Kraftfutter.

 

 
Raylan murmelt vor sich hin:
Ich weiß gar nicht was die haben. Henry macht doch nichts.

Patrick meint:
Das ist es ja gerade. Ein Bulle für den Stierkampf muss toben, groß und gefährlich sein.

Zwei Tage später kommt der Bulle. Es ist ein gigantischer Brahmabulle mit Namen Zebulon.

 

 

 
Patrick und Jeremy sind überzeugt mit diesem Giganten Eindruck zu machen, bekommen aber immer mehr Zweifel. Jess hat den Bullen in Laramie gesehen und nur den Kopf geschüttelt:
Die Zwei müssen irre sein, ich kann mich wohl nach einem neuen Vormann und Arbeiter umsehen. Der macht aus denen doch Kleinholz.

Juan und seine schöne Tochter haben für Laura und Jess ein Gastgeschenk aus ihrem Land mitgebracht, den Paso Fino Wallach Fuego.

 

 
Jess findet Gefallen an dem hübschen Wallach und reitet ihn gleich. Er nimmt sein bevorzugtes Zaumzeug mit dem Pistolenbit.
 

 
Fuego macht sich gut unter dem Sattel.
 
 
Jess meint:
Er geht fein, aber er ist so zierlich. Unseren Jugendreitern wird er gut gefallen.

Senor Moralez:
Ich wusste, dass er dir gefällt, aber kein Charrosattel, typisch Americano! Ich bin schon so gespannt auf den Stierkampf morgen. Bist du sicher, dass die den riesigen Stier töten und nicht doch reiten so wie du auf den Rodeos?

Jess antwortet:
Juan, ich bin genau so gespannt wie du und wenn du deine schöne Tochter nicht mitgebracht hättest müsste ich mich jetzt nicht nach einem neuen Vormann und Arbeiter umsehen. Das kann nicht gut gehen, die sind doch nicht bei Trost.

Juan klopft ihm auf die Schulter:
Das sind Männer, komm lass uns die Flasche Tequila trinken.

Jess verdreht in Erinnerungen nur die Augen und denkt:
Ein Königreich für ein Bier.

Am nächsten Tag findet der Stierkampf in Laramie statt. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und schließt Wetten ab. Jess ist noch vom Tag davor etwas wackelig auf den Beinen aber er lässt es sich nicht anmerken. In Ermangelung einer Stierkampfarena findet der Kampf vor der Stadt statt. Es sind Stühle aufgebaut für die Ehrengäste, Familie Harper und alles was in Laramie Rang und Namen hat. Die Kinder hat Jess unter Protest zu Hause gelassen, weil er nicht findet, dass so ein Spektakel etwas ist, das Kinder sehen sollen. Die Rancher der Gegend sind alle sehr gespannt. Die meisten haben auf Patrick gewettet, einige auf Jeremy.

Niemand in Laramie hat einen Stierkampf je gesehen und alle sind sehr gespannt außer Jess, der solche Spektakel mit Widerwillen in Mexiko gesehen hat. Er denkt nur, dass die Kampfstiere kleiner sind, so dass man sie mit dem Degen mit einem Stoß durch das Genick töten kann. Das ist bei diesem Giganten nicht möglich.

Der Stierkampf beginnt und Zebulon wird frei gelassen. Er guckt irritiert auf die vielen Leute und scharrt mit den Hufen.

 
 
Jeremy schwenkt das rote Tuch und der Bulle läuft gemächlich auf ihn zu. Da wirft Jeremy die Muleta weg und rennt so schnell er kann. Patrick kommt mit einem langen Degen. Der Bulle rennt auf ihn zu und Patrick rennt Richtung Saloon, die Schwenktür schließt hinter ihm, der Bulle ist ihm auf den Fersen, muht laut und trampelt die Saloontür nieder. Patrick rettet sich über den Tresen. Der Bulle schnauft und rennt wieder über den Sidewalk auf die staubige Straße nicht ohne vorher die Tische und Stühle im Saloon umzureißen. Dort wird er von jungen Cowboys verfolgt und zum Stadtrand gejagt. Auf dem Weg dorthin überrennt Zebu fast einige Leute, die schnell zur Seite springen. Der Hühnerstall der Witwe Bolder ist ihm im Weg. Er wird kurzerhand platt gemacht. Die Hühner fliegen laut gackernd in alle Seiten und manche fallen tot um.

Juan Moralez meint:
Ihr Americanos macht seltsamen Stierkampf. Mir haben deine Ritte auf dem Rodeo mehr imponiert Jess.

Der denkt an Rodeo bis tief in die Nacht hinein.

 
 
Frank stösst seinen Sohn an:
Jess unternimm etwas, dieses Vieh reißt ganz Laramie nieder, ich habe es geahnt. Mach was!

Der schnappt sich seinen Twinkle und reitet im Galopp dem Bullen hinterher. Noch im Sattel keucht er:
Die Zwei können was erleben! Lasst mich nur erst zu Hause sein mit dem irren Vieh!