Jess ist zufrieden, dass seine Aktion Büffelrettung letztlich doch noch geklappt hat und das Töten endlich ein Ende hat.
 

 
Ihm geht es inzwischen besser, die körperlichen Blessuren durch die Schläge heilen ab, die Rippen schmerzen nicht mehr so unerträglich, aber inzwischen sind 14 Tage vergangen und die Lähmung ab Hüfte ist immer noch da. Hetty massiert seine Beine und macht weiter die warmen Kompressen. Takoda bringt Nachschub der seiner Meinung nach heilenden Wurzel. Er spricht mit Jess und merkt gleich, dass er sich verändert hat. Jess erzählt ihm, dass er schlechte Träume hat. Im Traum sieht er Luther Jenkins, der mit der Sharps auf ihn angelegt. Jenkins schießt, Jess fällt vom Pferd und ist tot:
"Takoda, das kommt jede Nacht wieder. Eigentlich wäre es besser Luther Jenkins hätte für mich auch eine Kugel gehabt. Dann hätte ich alles überstanden wie Red Eagle. Das hat er sich nur nicht getraut, weil die Büffeljäger die einzigen sind, die mit diesem großen Kaliber schießen. Da wäre der Verdacht gleich auf sie gefallen. Warum gebt ihr euch überhaupt noch Mühe und macht euch die Arbeit mit mir? Das wird ja doch nichts mehr, alles Bullshit. Ich kann die Ranch auch nicht vom Bett aus führen."

Takoda guckt ihn zweifelnd an:
"Grauer Wolf, der Geist des Büffels hilft dir und dein Totem, der Wolf, glaube fest daran! Nichts auf der Welt passiert ohne Grund."

Jess antwortet:
"Und wo war der Geist des Büffels, gegen drei hatte ich keine Chance?"

Takoda schüttelt seinen Kopf und beharrt darauf, dass die Geister helfen. Als er das nächste Mal kommt hat er einen Traumfänger dabei, den er über dem Bett von Jess aufhängt.

 

 
"Grauer Wolf, du weißt was es bedeutet. Der Traumfänger wird deine schlechten Träume auffangen und die guten Träume durchlassen, wenn du schläfst. Noch etwas, Luther Jenkins merkt deinen Hass nicht, damit schadest du nur dir selbst und bringe deine Familienangelegenheiten in Ordnung. Hetty ist eine gute Frau für deinen Vater und sie mag dich, Laura und eure Kinder."

Jess ist irritiert:
"So weit ist es schon, du sagst Hetty. Kannst beruhigt sein, ich hasse sie ganz sicher nicht. Ich gebe zu, dass ich sie nicht mit offenen Armen aufgenommen habe und bin mir immer noch nicht klar darüber was mich davon abhält Takoda."

Der antwortet nur:
"Nutze die Stille, denke nach und glaube an die Geister, Grauer Wolf."

Takoda gefällt der seelische Zustand von Jess überhaupt nicht obwohl er schon damit gerechnet hat, dass er irgendwann über seinen körperlichen Zustand ins Grübeln kommt. So setzen sich Takoda, die Ärztin und Hetty zusammen und überlegen was sie für Jess noch tun können.

 

 
Abby meint:
"Ich habe es befürchtet, dass Jess früher oder später in diese tiefe Melancholie gerät. Sein Leben war immer im wahrsten Sinne des Wortes sehr bewegt und jetzt ist er ans Bett gefesselt. Das steckt er nicht einfach so weg. Ich habe aber auch kein Medikament was da helfen würde. Guckt euch die Bilder in seinem Zimmer an, als Bullrider
 

 
auf wilden Pferden, immer in Bewegung!"
 
 
(Zu dieser Zeit wurde eine Depression noch als Melancholie bezeichnet.)

Takoda kramt in seiner Tasche:
"Doch, es gibt ein Kraut was die Stimmung verbessert, Johanniskraut. Mach zweimal am Tag einen Tee davon Hetty! Er ist an einem dunklen Ort, an dem ich auch war als meine erste Frau Chenoa und mein Sohn an Typhus gestorben sind. Ich konnte ihnen nicht helfen. Ich war danach lange an diesem dunklen Ort."

Hetty hört gespannt zu und wirft ein:
"Takoda, diesen dunklen Ort kenne ich gut. Dort war ich auch nachdem mein Mann Leroy gestorben ist. Aber jetzt habe ich Frank und bin glücklich wenn er zurück kommt vom Roundup. Vermutlich würde es Jess sehr helfen wenn Laura wieder da wäre."

Takoda erwidert:
"Wenn wir die Reservation verlassen dürften, würden wir Cheyenne sie mit allen Kriegern suchen. Aber wir dürfen es nicht. Es gibt hier unendlich viele Canyons in denen sie sein können. Das ist wie die Nadel im Heuhaufen suchen wie ihr Weißen sagt. Etwas werde ich noch für ihn tun."

Takoda reitet zur Reservation zurück.

 
 
Er beeilt sich und kommt mit seiner Trommel zurück. Hetty hilft Jess beim Hinsetzen und stopft ihm Kissen in den Rücken, so dass er aus dem Fenster sehen kann. Dort sitzt Takoda und stimmt seinen Gesang in der Sprache der Cheyenne an.
 
 
 
Hetty guckt fasziniert auf die mystische Szene. Takodas Kopf ist die in die gleißende Abendsonne getaucht und es dauert nicht lange, da kommen ein Wolf, das Totemtier von Jess, zwei Weißkopfseeadler und Takodas Pferd dazu. Hetty fragt sich ob Jess die Bedeutung der Worte kennt. So etwas hat sie noch nie im Leben gesehen. Als Takoda fertig ist nimmt er lautlos seine Trommel, sitzt auf und reitet mit einem Gruß seiner Hand wieder zurück in die Reservation. Hetty kann nicht länger an sich halten:
"Jess, was bedeuten die Worte von Takoda? Verstehst du sie? Wie macht er das mit den wilden Tieren?"

Jess nimmt Hettys Hand:
"So viele Fragen Henrietta? Das weiß der Himmel allein oder die Geister der Cheyenne wie Takoda das macht. Die Cheyenne leben mit der Natur und nicht gegen sie wie der weiße Mann. Der Text dieses Schlafliedes der Cheyenne geht an meine Adresse und lautet in etwa so-
Mögen die Sterne deine Traurigkeit wegtragen,
mögen die Blumen dein Herz mit Schönheit füllen,
möge Hoffnung deine Tränen für immer wegwischen und vor allem
möge die Stille dich stark machen."

Hetty antwortet sehr bewegt:
"Das ist so schön und da sagen so viele, dass die Indianer Wilde sind. Weißt du, dass Mr. Takoda wilde Orchideen gebracht hat? Ich habe sie in eine Vase gestellt. Ich bringe sie dir gleich."

Jess werden die Augen feucht:
"Henrietta, er weiß, dass ich immer um diese Zeit auf den hohen Bergwiesen ein paar wilde Orchideen für Laura gepflückt habe. Sie liebt sie so sehr und so haben sie für uns eine große Bedeutung. Das kann ich nun auch nicht mehr."

Zwei Tage später kommen am Abend die besten Freunde von Jess aus der Stadt, John aus dem Laden und der Schmied Harry. Hetty geht zu Jess ins Zimmer und sagt ihm Bescheid, dass er Besuch hat. Seine Antwort ist eindeutig:
"Henrietta, schick sie weg! Ich will sie nicht sehen. Sie sollen mich so nicht sehen, ich will das nicht."

Hetty merkt, dass es keinen Zweck hat. Sie spricht mit John und Harry im Wohnzimmer. John hat ein Buch und ein paar Lakritzstangen mitgebracht und Harry hat einen Galgen für das Bett geschmiedet an dem sich Jess festhalten kann damit es Hetty oder später Laura einfacher haben. Harry und John sind beide der Meinung, dass Jess furchtbar stur sein kann und ihm einer dringend die Meinung sagen müsste. Harry meint:
"Seine Laura würde das tun und das würde der sture Hund auch akzeptieren. Ich kann ihn ja verstehen, aber so geht es auch nicht weiter."

Währenddessen geht es auf dem Roundup der Double X gut voran. Nur Laura hat ein ungutes Gefühl.

 
 
"Ach Frank, hast Du vorhin oben auf der Bergwiese die wilden Orchideen gesehen? Von denen hat mir Jess immer um diese Jahreszeit welche gepflückt und geschenkt. Er fehlt mir so. Ich habe das Gefühl Zuhause stimmt etwas nicht."

Frank meint dazu:
"Vielleicht stimmt ja mit deinem Gefühl etwas nicht Laura. Ich habe viel mehr Bedenken, dass Jess Hetty vergrault hat, zumindest ein heftiges Störfeuer veranstaltet, nachdem was er sich alles vorher geleistet hat. Ich vermisse Hetty so sehr und mein Entschluss steht fest, ich werde zu ihr in die Stadt ziehen. Die Kinder werden uns zu jeder Zeit willkommen sein Laura. Ich liebe sie doch so sehr und Hetty liebt die Kinder auch. Sie mag auch Jess wenn er ihr nur etwas entgegen kommen könnte. Aber er ist so ein sturer Kerl."

Laura grinst dazu:
"Frank, von wem er das wohl hat! Wenigstens sind wir mit dem Roundup sehr gut voran gekommen. Ich möchte auch so gern wieder nach Hause."