Jess ist froh, dass sein Dad ihn nicht wegen der Kleinen in der Luft zerrissen hat. Egal wie alt Jess wird, er hat doch immer gehörigen Respekt vor seinem alten Herrn auch wenn er immer gemacht hat was ihm in den Kopf kam. Damit ist eine Hürde genommen aber wie wird es Laura aufnehmen? Sie wird spätestens am nächsten Tag wiederkommen und da muss er Farbe bekennen. Der Abend kommt schnell und Jolene ist sehr müde. Jess beschließt sie in sein Bett im seinem ehemaligen Kinderzimmer zu legen. Die Erwachsenen sitzen noch etwas beisammen, aber nach einiger Zeit hört man die Kleine weinen. Frank meint zu Jess
Nun unternimm was, dein Job Dad!
und lacht sich eins.

Jess knurrt
Haha selten so gelacht, könntest du nicht Vicky? Du bist doch eine Frau und kannst das sicher besser als ich.

Vicky lacht
Nein, Boss, das ist nun wirklich nicht mein Job. Du bist der Vater. Ich würde langsam mal in die Gänge kommen. Es wird lauter.

Dann ziehen Jeremy und Vicky einfach grinsend ab.

Jess geht langsam in seine Bude und findet eine völlig verheulte Jolene vor.
Endlich kommst du. Ich will zu meiner Mom. Ich habe gedacht sie ist hier. Wo ist sie?

Dabei bibbert die Kleine vor Kälte. Jess schluckt und ist ziemlich ratlos.
Deine Mom ist nicht hier. Sie ist tot und kommt nie mehr wieder. Schau mal nach draußen auf die Sterne! Sie leuchtet sicher heller als der hellste Stern dort oben und guckt zu was wir zwei machen. Du solltest jetzt schlafen. Dein Dad ist ein Trottel. Du kommst aus der Wärme des Südens und hier kommt der Herbst mit der Kälte in der Nacht. Das Tumbleweed weht schon in großen Ballen über die Prärie. Ich suche jetzt die dicke Winterdecke. Dann geht es dir besser, Kleine.

Jess sucht in seiner Unordnung und findet endlich die warme Decke und deckt Jolene zu.
Geh nicht weg Dad, bleib hier! Ich will nicht allein sein.

Jess ist selbst hundemüde nach diesem Tag, der sein Leben völlig durcheinander geworfen hat, zieht seine Klamotten aus und legt sich mit ins Bett. Jolene schläft eng an Jess gekuschelt ein. Jolene wacht in der Nacht noch einige Male mit Albträumen auf, aber Jess schafft es jedes Mal sie zu beruhigen. Am nächsten Morgen guckt Opa Frank leise ins Zimmer und findet Vater und Tochter zusammen tief schlummernd vor. Er hat mitbekommen, dass sein Sohn eine anstrengende Nacht als frischgebackener Vater hatte und lässt die beiden schlafen. Inzwischen sorgt Opa Frank wieder für das Frühstück, da Laura ja nicht da ist. Patrick hat dafür gesorgt, dass sie alle etwas eher aufgestanden sind und die Arbeit von Jess für den frühen Morgen unter sich aufgeteilt haben. Patrick hat schon geahnt, dass die erste Nacht für die Kleine schwierig würde in der fremden Umgebung. Die Pferde sind versorgt und alle sitzen beim Frühstück. Jess kommt völlig verpeilt aus seinem Zimmer und reibt sich die Augen und stopft noch sein Hemd in die Hose.
Bullshit, ich habe verschlafen. Schon so spät? Ich brauch erst mal einen Kaffee.

Er macht den Küchenschrank auf, will sich eine Tasse schnappen und stößt sich verschlafen wie er ist den Kopf an der Schranktür.
Verfluchter Bullshit! Jedesmal dasselbe mit der Tür!

Da kommt die Kleine und ruft begeistert
Bullshit!

Jess dreht sich um.
He, das sagt eine kleine Lady aber nicht.

Jolene
Du sagst das doch auch Dad.

Jess
Das ist was anderes. Ich bin ein Kerl und darf das.

Alles lacht. Opa Frank meint
Jess, du solltest doch noch etwas an deiner Sprache und deinen Erziehungsmethoden arbeiten. So wird es nicht funktionieren.

Jess
Ihr könnt mich alle mal. Jeremy, Vicky! Lacht nicht so dreckig. Ich sag nur Heuboden, da könnt ihr auch ganz fix an so etwas kommen.
Oh Gott und heute kommt Laura wieder! Das wird heute auch wohl nicht mein Tag.

Der Gedanke nimmt Jess so mit, dass sein Frühstück nur aus Kaffee besteht. Jess und Jolene schauen nach Rover, der die Nacht gut überstanden hat.

 
 
Auf einmal hören sie lautes Getrappel und ein fremdes Pferd taucht auf.
 

 

 

 
Jess fängt die wunderschöne Appaloosastute ein und stellt sie in einen freien Corral. Sie muss irgendwo entlaufen sein.