Die Katzen haben sich inzwischen zu Kathy gesellt. Jess muss lachen: Schnitzel liegt ja immer noch da wie verreckt. Kathy, stell den Korb weg und lass ihn pennen. Ich habe mich bei den Millers erkundigt, das wird wohl noch zwei oder auch drei Tage so sein. Du bist entlassen als Schweinewächter und kannst nach Hause gehen.
Kathy ist erleichtert. Auf Dauer ist es langweilig bei einem Ferkel zu sitzen, das nur ab und zu die Augen verdreht und ab und zu einen Rülpser mit Whiskyfahne von sich gibt. Genau das passiert auch jetzt wieder.
Jess hält sich den Bauch vor Lachen und meint Ich glaube so besoffen bin ich im Leben noch nicht gewesen. Da habe ich immer vorher gekübelt. In der Flasche haben aber höchstens drei Schluck gefehlt. Wenn ich so viel intus hätte, würde ich auch so schnell nicht wieder aufstehen.
Laura kommt um die Ecke. Untersteh dich, die Zeiten sind ja wohl hoffentlich vorbei.
Jess Na ja, mit dieser Flasche passiert es ganz sicher nicht mehr. Die hat das Schwein ja intus.
Frank kommt und meint Jess, du warst da nie ein Kind von Traurigkeit. Ich weiß noch wie ich dich so mit knapp 18 aus dem Knast in Laramie aus der Ausnüchterungszelle holen musste. Du warst so renitent, dass sich der Sheriff keine Rat mehr wusste und dich festgesetzt hast.
Jess Weiß ich gar nicht mehr so genau, ich weiß nur noch, dass ich mich mit Bob geprügelt habe, warum, keine Ahnung mehr! Dann hat sich das Ganze zu einer Massenschlägerei entwickelt und alle haben mitgemacht. Den Saloon haben wir auseinander genommen. Das waren noch Zeiten! Aber ich verzeih dir nie, dass du mich erst Mittags geholt hast. Der Frass im Knast war so schlecht, den habe ich dem Sheriff vor die Füsse geworfen. Hunger hatte ich ohnehin nicht.
Frank Mein Gott, was habe ich mich geschämt! Die Ausnüchterungszelle war ziemlich überfüllt. Roy der Sheriff hat mir noch den Rat gegeben besser auf dich aufzupassen, aber das war ja praktisch gar nicht möglich. Du hast auf dem Pferd auf dem Heimritt noch ganz schön geschwankt und dann habe ich dich in die Pferdetränke geschubst.
Jess Dad, das war im Winter und saukalt, aber danach war ich endgültig nüchtern.
Frank Deine Mutter sollte dich in dem Zustand nicht sehen. Sie hat sich so Sorgen gemacht, weil du über Nacht nicht zu Hause warst.
Jess Alles halb so wild, nicht dass ich stolz bin auf die Nacht im Knast, aber es war schon eine Erfahrung. Hätte ich gut drauf verzichten können! Ich denke ich habe mich als verheirateter Mann jetzt gebessert, zumindest bemühe ich mich.
Laura muss lachen Manchmal bleibt es aber nur beim Bemühen.
Da kommt der Ire Patrick um die Ecke. Was macht denn unser besoffenes Schweinchen? Boss, du warst aber ein ganz schön wilder Vagabund.
Patrick kann es nicht lassen und gibt The Wild Rover zum Besten. Jess gefällt der Song und er singt den Refrain mit.
Nein, nein so schlimm war ich nicht. Ich habe nicht alles für Whisky und Bier ausgegeben. Sonst wäre die Ranch nicht das was sie heute ist - meint Jess.
Später nimmt Jess Patrick an die Seite. Er mag ihn und es entwickelt sich zwischen den beiden eine Männerfreundschaft. Patrick, du reitest sehr gut. Nimm morgen den Vollblutmix und reite nach Laramie. Hier hast du ein paar Dollar und bring uns aus Johns Laden eine oder auch zwei gute Flaschen Whisky mit. Ganz ohne ist ja Bullshit! Das Pferd braucht Ausdauertraining. Da können wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
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