Der Whisky ist jetzt bei Patrick gut aufgehoben. Jess und Patrick sind der Meinung, dass Kathy nichts in persönlichen Sachen zu suchen hat und das klappt auch. An den Abenden verzieht sich Jess jetzt häufiger zu Patrick in die Scheune und die beiden nehmen einen Drink und unterhalten sich gut. Langsam wird Laura sauer und hat Jess schon gefragt ob er mit Patrick oder ihr verheiratet ist. Dazu meint er nur
Honey, natürlich mit dir! Ich spreche nur mit Patrick was morgen arbeitsmässig anliegt.

Laura
Eigenartig, dass das immer länger dauert!

Jess
Das bildest du dir nur ein. Patrick ist ein netter Kerl mit dem man Pferde stehlen kann (oder auch Whisky, das erwähnt Jess aber lieber nicht). Wusstest du, dass er auch schon Gelegenheitsarbeit auf den Rennbahnen in Irland gemacht hat? Daher kommt er so gut mit Vollblütern klar. So jemanden kann ich gut hier gebrauchen. Aber eifersüchtig brauchst du ganz sicher nicht zu sein. Das ist ja albern. Bis nachher Honey!

Unter anderem besprechen Patrick und Jess tatsächlich was am nächsten Tag arbeitsmässig laufen soll. Patrick soll wieder Ausdauertraining mit dem VB-Mix machen und Jess hat die erste Stunde Fahren mit der Dame aus dem Osten anstehen mit der er am Tag von Lucilles Tod die Termine abgesprochen hat.

Am anderen Morgen ist Jess noch mit seinen Bullen beschäftigt.

 
 
Die Dame ist vornehm angezogen und kommt im Damensitz angeritten. Sie lässt sich von Jeremy von ihrem Pferd helfen und er stellt es in einen freien Corral.

Die Lady guckt sich jede Bewegung von Jess an, der jetzt erst mitbekommt, dass sie da ist.
Sorry, Miss Gray, ich bin hier gleich fertig. Ich komme sofort!
und lächelt unverbindlich zu ihr herüber.
Welches Pferd nehmen wir denn? Ich möchte gern eines der schönen Saddlebreds kutschieren.

Jess tippt sich an seinen Hut, unterdrückt einen Fluch und meint höflich
Lady, diese Pferde sind etwas für Fortgeschrittene, nichts für ungut. Wir gehen jetzt in den Stall. Ich habe den Cob Shandor schon heute früh in eine Box gestellt. Der wird Ihr Fahrpferd sein für den Anfang.

Im Stall angekommen, drückt Jess der Lady das Geschirr in die Hand.

 
 
Versuchen Sie jetzt mal das Geschirr auf den Cob zu bekommen!

Die Lady nimmt das Geschirr und fasst Jess dabei länger am Arm an als es eigentlich notwendig wäre. Er registriert es aber nicht wirklich und hat Vicky im Blick, die mit Amazing Abby arbeitet.

 
 
Die Dame aus dem Osten, die jetzt in Laramie wohnt, müht sich mit dem Geschirr ab aber es bleibt auch bei den Bemühungen. Nichts sitzt wirklich da wo es hingehört. Der Cob ist geduldig. Jess denkt
Herrgott, warum tue ich mir das an? Dagegen war Bull Riding entspannend. In 8 Sekunden ist alles vorbei. Ist heute wohl nicht mein geduldigster Tag! Muss ich aber wohl durch...

Also alles von vorn, dabei berühren sich die Hände der Lady und von Jess sehr häufig, was die Lady auch laufend provoziert. Endlich ist der Cob eingespannt und es kann losgehen.

Jess zeigt ihr wie man die Fahrleinen hält und es geht in langsamen Tempo los. Bis die staubige Straße erreicht ist kutschiert Jess selbst.

 
 
Emily ist wie immer dabei. Danach übergibt Jess der Lady die Fahrleinen und meint
So, jetzt sind Sie dran!

Die Lady
Ich bin Megan, nenn mich einfach Megan Jess.

Jess wird langsam stutzig. Er legt bei Reit- und Fahrschülern Wert auf Distanz.

Die Straße wenn man sie so nennen kann, bietet ein Schlagloch nach dem anderen. Jess meint
Lady, wollen Sie mir das Cart ramponieren? Man kann Schlaglöchern auch ausweichen! Versuchs!

Nun kommt ein ganz großes Schlagloch. Der Dame fallen die Fahrleinen aus der Hand. Dafür hat sie die Hände auf einem Oberschenkel von Jess. Der hat sich geistesgegenwärtig die Leinen gepackt und meint
Lady, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn sie ihre Hände wieder dorthin nehmen wo sie hingehören.

Megan
Jess, du willst es doch auch.

Jess
Was will ich? Ich will die Fahrstunde geben und das wars.

Megan beugt sich zu Jess herüber und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

Nun ist Jess völllig irritiert.
Was willst du von mir? Ich bin verheiratet, glücklich, ob du es glaubst oder nicht.

Megan
Das stört mich nicht. Ich kriege was ich will und ich will einen richtigen Mann, Bullrider, Rancher, Cowboy, was anderes als die Weichlinge im Osten.

Jess
Lady, wenn du dich da mal nicht vertust. Fass mich nicht an! Jetzt ist Schluß mit lustig, wir fahren zur Ranch und das war die erste und letzte Fahrstunde mit mir.
Ich habe ja schon viel erlebt, aber das ist die Härte!

Jess treibt den Cob Shandor zur Eile an. Die Schlaglöcher sind ihm jetzt egal, Hauptsache so schnell wie möglich zurück zur Ranch. Laura sieht die Staubwolke aus dem Küchenfenster und wundert sich. So fährt Jess sonst nie mit Anfängern. Shandor steht noch nicht richtig, da springt Jess schon vom Cart. Er hilft der Lady auch nicht herunter. Patrick ist da und wundert sich. Sonst ist sein Boss nicht so stoffelig. Er hört Jess nur noch sagen
Lady, ich hole jetzt Ihr Pferd und dann ist für mich unsere Zusammenarbeit beendet.

Wenn die Blicke von Megan töten könnten, würde Jess jetzt umfallen. Sie ist es nicht gewöhnt abgewiesen zu werden. Sie nimmt ihr Pferd dessen Zügel ihr Jess in die Hand drückt. Aufsteigen muss sie auch allein. Jess grinst nur.
Sieh zu wie du hochkommst! Das bringt dich auf andere Gedanken. So long!

Patrick versteht kein Wort und wundert sich. Jess verzieht sich mit Patrick in die Scheune und meint
Bullshit, so was habe ich noch nicht erlebt, jetzt brauch ich einen Whisky auch wenn die Säufersonne noch nicht aufgegangen ist.

Patrick lässt sich die Story von Jess erzählen und meint
Oh man, warum erlebe ich so etwas nicht?

Jess wettert
Ich bin da nicht scharf drauf. Angezogen wie eine Lady aber benimmt sich wie ein billiges Saloonflittchen. Da ist Laura etwas ganz anderes. Sie würde sich nie so benehmen.
So etwas von missglückter Fahrstunde habe ich noch nie erlebt, verdammt! Oh Gott, ich muss den Cob noch ausschirren und trocken reiben. Ich bin zurück viel zu scharf gefahren.

Das schlechte Gewissen treibt Jess aus der Scheune. Sein Dad hat sich aber schon um Shandor gekümmert und ihn auf die Weide gestellt.

 
 
Junge, was war los, du bist ja wie der Teufel nach Hause gefahren?

Jess
Dad, wenn du wüsstest...

Jess erzählt es und Frank meint
Junge, fang mir bloß nicht wieder so wie früher an mit den vielen Damen. Das stehe ich heute nicht mehr durch.

Jess lacht
Wenn ich das im Sinn hätte, dann hätte ich die Lady nicht abblitzen lassen. Laura ist mein Ein und Alles und dabei bleibt es auch. Muss sie das überhaupt wissen?

Jess kratzt sich nachdenklich am Kopf. Sie wird aber fragen warum ich wie der Teufel zurückgefahren bin. Ist wohl besser bei der Wahrheit zu bleiben. Am Abend im gemeinsamen Schlafzimmer rückt Jess mit seinem Erlebnis "Fahrstunde" raus und Laura meint dazu nur
Wenn diese Miss Gray nur noch einmal einen Fuss auf die Ranch setzt, dann kriegt sie von mir einen Kinnhaken, der sich gewaschen hat.

Jess
Oh, oh, lieber nicht, du hast eine unheimlich gute Handschrift wie ich schon selbst erfahren habe damals wegen Jody. Lassen wir das, ich weiß was viel Besseres.

Er löscht das Licht und gibt Laura einen langen liebevollen Kuss....