Teddy, der Chow Chow, weicht seinem neuen Herrn Jess nicht von der Seite. Er fühlt sich wohl auf der Tumbleweed und kommt auch gut mit Jess`Töchtern aus. Eines Nachmittags kommt Tommy wie immer auf seinem Arbeitspferd Flowergirl um bei Jess Quarterponies und auch große Pferde zu reiten.
 

 
Jess hat Teddy an seiner Seite und spricht mit Tommy.
 

 
Na Tommy, alles o.k.? Was ist los mit dir? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?

Tommy antwortet:
Weiß nicht, es sind wohl einige Läuse mehr...

Jess grinst:
Na Cowboy, dann rück mal raus!

Ach Jess, ich habe nächste Woche Geburtstag und habe ehrlich gesagt nur einen einzigen Wunsch, ich hätte so gern ein richtiges Reitpferd nur für mich. Aber ich weiß, dass die Farm das nicht abwirft. Mom und ich haben schon hin-und hergerechnet aber es sitzt nicht drin. Ich habe Geld für Weihnachten weggelegt, damit ich Mom das schöne Tuch kaufen kann, das sie sich so sehr wünscht aber mir fehlt noch ein halber Dollar. An das andere Geld kann ich nicht gehen, weil wir neues Saatgut im Frühjahr brauchen. Das habe ich auch schon in Johns Laden vorbestellt. Alles Shit! Und dann, ich weiß nicht, vielleicht bin ich ja krank und muss zum Doc aber andererseits fühle ich mich nicht krank. Jess, du hörst ja selbst, dass meine Stimme dauernd wegkippt.

Jess amüsiert sich und denkt so ist es wenn nur noch eine Mom und kein Mann mehr im Haus ist.
Tommy, sag mal du wirst nächste Woche 15 Jahre, stimmts?

Tommy nickt.

Jess sieht ihn an und wühlt in seiner Hosentasche.
Hier hast du einen Silberdollar, dann kannst du deiner Mom den Weihnachtswunsch erfüllen. Du hast hier immer gut angepackt in der Zeit in der ich nicht durfte vom Doc aus, bist nett zu den Girls, die hier reiten und nimmst ihnen mal einen schweren Sattel ab und die Farm ist in sehr gutem Zustand. Du hast dir meine Standpauke wirklich zu Herzen genommen. Was macht eigentlich dein Schulabschluss?

Tommy freut sich wie ein kleiner Junge über den Silberdollar und bedankt sich überschwänglich bei Jess.
Danke Jess, danke, nun kann ich Mom sogar das schönere Tuch kaufen, das mir deine Frau in Johns Laden gezeigt hat. Ich freu mich so. Jess, ich habe an den langen Sommerabenden immer gelernt und habe einen wirklich guten Schulabschluss gemacht. Miss Trevor hat gesagt, ich wäre einer ihrer besten Schüler. Hörst du, meine Stimme kippt schon wieder so weg und ich bin nicht erkältet. Muss ich doch zum Doc? Was meinst du? Ich will eigentlich nicht, das kostet auch wieder Geld

Jess klopft Tommy auf die Schulter.
Gratuliere, dann hast du mehr erreicht als ich. Ein guter Schulabschluss ist nie falsch. Damit hast du deine Mom sicher glücklich gemacht. Mir scheint ihr Beiden kommt wieder sehr gut miteinander aus. Was deine Stimme betrifft, mach dir keinen Kummer. Du wirst 15 Tommy, du wirst ein Mann und deine Stimme wird tiefer. Das ist keine Krankheit sondern völlig normal, dass sich dein Körper verändert auch die Stimmlage. In ein paar Monaten ist das ausgestanden und du hast eine Männerstimme. Krank bist du ganz sicher nicht junger Cowboy und nun ab zum Reiten!

Tommy ist sichtlich erleichtert nach dem Männergespräch. Jess freut sich über Tommys positive Entwicklung und macht sich seinen Walker Arthur fertig, weil er für Thanksgiving einen wilden Truthahn schießen möchte. Dabei führt ihn sein Weg in das Mustanggebiet.

 

 
Er reitet zügig und kann einen wilden Truthahn schießen. Er hat eigentlich auf einen Großen angelegt, aber dann kommt ihm ein Kleiner in die Schusslinie. Die Mustangs kann er auch beobachten.
 

 
Der Pinto Leithengst steigt und ist nicht zimperlich mit dem Zusammenhalt seiner Herde. Plötzlich sieht Jess einen jungen Mustang, den er vorher noch nie gesehen hat. Er legt sich mit dem Leithengst an. Der duldet keine Rivalen und zeigt dem Youngster wo es langgeht.
 

 
Jess fackelt nicht lange und fängt den jungen Hengst ein.
 

 
He Junge, leg dich lieber nicht mit dem Boss an! Das geht schief, dem bist du nicht gewachsen. Du bist ja ein Lieber, ich nehme dich mit zur Ranch.

Der junge Hengst horcht, ist aber nicht übermässig scheu und eher neugierig auf den Menschen. Jess nimmt ihn mit nach Hause, weil er die Bisse vom Leithengst behandeln will. Der Mustang folgt ihm ohne groß Widerstand zu leisten.

 

 
Zuhause angekommen sieht Jess seine Frau und seinen Vater, der die kleine Loretta auf seinem Schoß hat. Die Beiden gucken was Jess wieder anschleppt.
 

 
Tommy kommt noch dazu und staunt über das Wildpferd.
 

 
Oh ist der schön!

Jess meint:
Tommy weißt du einen schönen Namen für ihn? Mir gehen langsam die Ideen für Pferdenamen aus.

Tommy antwortet:
Wie wäre es mit Wind? Er ist bestimmt schnell mit seinen langen Beinen. Du hast ein Glück so ein schönes Pferd zu fangen Jess.

Der grinst nur.
Jetzt behandele ich erst die Bisse und dann kommt er in den Corral und kann sich hier eingewöhnen.

Jess guckt Laura an.
Honey für dich habe ich auch noch was.

Jess holt seinen Mini-Truthahn.

 

 
Laura sieht ihn und kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen.
Sag mal, das kleine Tierchen soll für alle zu Thanksgiving reichen? Was hast du dir dabei gedacht Jess? Das ist ja was für den hohlen Zahn und du hast doch wohl nicht mit Schrot geschossen?

Jess gibt geknickt zu:
Honey, ich weiß ja, das ist nicht der Knaller. Eigentlich hatte ich auf einen richtigen Großen angelegt und da flattert mir dieses Minitier dazwischen. Aber tot ist tot und verkommen muss er ja nicht. Keine Angst, ich habe nicht mit Schrot geschossen sondern mit Kleinkaliber, ist nur eine Kugel drin. Ich beiße auch nicht gern auf Schrot beim Essen. Aber was solls? Tommys Mom kaufe ich einen richtig großen Truthahn für Thanksgiving ab. Dann passt es schon, hatte eben kein Jagdglück aber dafür den Mustang fangen können.

Frank ist erleichtert:
Ich dachte schon wir müssen uns jetzt um das kleine Vieh prügeln.

Die Wogen sind wieder geglättet, Thanksgiving ist dank Tommys Farm gerettet und der Tag von Tommys Geburtstag kommt. Am späten Nachmittag kommt er nach getaner Farmarbeit zu Jess, bringt den großen Truthahn mit und erzählt Jess mit etwas Enttäuschung in der kicksenden Stimme, dass er von seiner Mom ein neues Hemd, einen Gürtel und einen Schokoladenkuchen bekommen hat, den sie gemeinsam nachmittags gegessen haben.

Jess grinst.
Hier hast du das Geld für den Turkey und Happy Birthday junger Mann! Komm mal mit!

Er zeigt auf den Mustang.
Hier ist dein Geschenk von der Tumbleweed.

 

 
Tommy bekommt große Augen.
Für mich? Das kann ich mir aber nicht leisten Jess.

Der lacht nur.
Du bist alt genug für ein eigenes Pferd. Ich habe zwar einen chinesischen Götterhund, aber ich spreche doch nicht chinesisch. Ist deiner, oder was meinst du warum ich ihm die Schleife umgebunden habe? Ein junger Mann braucht doch ein Reitpferd. Zureiten ist deine Sache ganz allein Tommy. Lass ihn hier stehen, dann kann ich dir Ratschläge geben!

Tommy ist begeistert.
Das muss ich sofort meiner Mom erzählen! So ein schöner Hengst ganz allein für mich, danke, danke Jess.

Tommy setzt sich auf die Bank und kann es immer noch nicht fassen.

 

 
In den nächsten Tagen versucht es Tommy mit Zureiten aber landet immer wieder im Dreck. Frank guckt sich die Sache an und schüttelt mit dem Kopf. Er gibt Tommy Fussfesseln und meint:
So wird das nichts, benutz das und drück seinen Kopf runter, zeig ihm wer der Boss ist Tommy!

Opa Frank geht wieder ins Haus und Jess sieht Tommy mit den Fussfesseln in der Hand am Corral stehen.
Was ist das denn Tommy?

Der schluckt und anwortet:
Das habe ich von deinem Dad Jess. Aber ich weiß nicht recht, ich will Wind nicht weh tun. Wind ist auch noch nicht schön genug als Name. Er ist doch etwas ganz Besonderes. Das soll auch sein Name sein.

Jess meint:
Ich bin froh, dass du nicht gleich auf die harte Methode machst. Das ist bei diesem Pferd ganz sicher nicht nötig. Ich habe euch schon eine Weile beobachtet. Er mag dich, das wird schon. Weißt du noch was ich dir über Mädchen gesagt habe? Mit Pferden ist es ähnlich, man muss sie erobern, ihnen kleine Geschenke machen, nett zu ihnen sein, dann tun sie was man erwartet. Mit purer Gewalt unterwirft man sie aber sie werden nie dein Freund sein. Er ist schnell, Wind ist schon nicht falsch, wie wäre es mit Chinook, so nennen die Indianer unseren warmen Fallwind, der manchmal bis 30 Grad Temperaturunterschied bringen kann.

Tommy antwortet:
Danke Jess, das ist ein schöner Name der zu ihm passt - Chinook.

Jess grinst:
Denk dran man kann den Wind nicht fesseln! Häng das Ding wieder in die Sattelkammer und lass dir was anderes einfallen.

Tommy nickt und handelt dementsprechend.

Schon am nächsten Tag wird Jess von der kleinen Loretta beim Frühstück mit warmen Kakao vollgespuckt. Sie verzieht ihr Gesicht. Jess flucht:
Was ist das denn für eine Ferkelei? Deine Mom wird nicht begeistert sein über diese zusätzliche Wäsche.

Laura nimmt es gelassen.
Jess, der Beutel mit dem Zucker ist weg. Vielleicht habe ich auch zuwenig eingekauft. Der Kleinen war der Kakao wohl zu bitter ohne Zucker. Schimpf nicht mit ihr!

Jess lacht und lacht.
Jetzt schwant mir was! Kann es sein, dass unser junger Cowboy in der Küche war und sich bedient hat? Ich geh nachher mal gucken, die Karotten werden auch ständig weniger. Und zu dir Dad, die Fussfesseln sind eine dämliche Idee. Dem jungen Cowboy schaden ein paar Prellungen und blaue Flecken nicht, da muss er durch. Ein Mustang kann einen jungen Mann erziehen und das passiert jetzt. Dazu braucht es keine Gewalt.

Jess guckt am Nachmittag nach Tommy und Chinook.

 

 
Tommy geht vor Chinook und der stubst ihn immer in den Rücken.
 

 
Lass das Chinook!

Wieder fällt Tommy auf die Nase.

 

 
Chinook geht weg und Tommy kann ihm nur hinterhersehen.
 

 
Er steht auf und das Spielchen beginnt von vorn.
 

 
Tommy dreht sich um und redet Chinook gut zu.
 

 
Nach einigen Tagen beharrlich bleiben und Leckerchen geben folgt Chinook Tommy wie ein Hund.
 

 
Jess beobachtet ihn und ruft:
Gute Arbeit Tommy, du hast es geschafft! Ich denke du kannst es jetzt wagen und ihn an Bosal und Sattel gewöhnen.

Chinook vertraut Tommy und er kann ihn langsam an Bosal und Sattel gewöhnen. Dann wagt es Tommy und steigt auf.

 

 
Es geht alles wie am Schnürchen. Jess ist stolz auf Tommy und seinen gewaltfreien Weg.
Du hast Chinook gezähmt, jetzt ist er wirklich dein Pferd. Herzlichen Glückwunsch Cowboy, ich bin stolz auf dich!

Tommy ist glücklich und reitet sein erstes eigenes Reitpferd noch einmal über die Weide.

 

 
Jess guckt den Beiden zu und freut sich über die gute Entwicklung von Tommy, der seinen Weg im Leben mit der Fortführung der Farm gefunden hat. Einmal mehr merkt er wie sehr er sich einen Sohn wünscht und denkt was nicht ist kann ja noch werden.