Langsam kehrt der Frühling in die Rocky Mountains ein. Die Mädchen sind in der Schule und der kleine Raylan bei Grandpa Frank. So reiten Jess und Laura gemeinsam in die Stadt um die Vorräte für die Küche aufzustocken.
 

 
In Johns Laden angekommen verdrückt sich Jess unter dem Vorwand, dass das Einkaufen ja doch länger dauert und Frauensache ist, in den Saloon. Nach dem Ritt überkommt ihn ein riesengroßes Verlangen nach einem kühlen Bier und vielleicht auch eine kleine Pokerpartie. Laura guckt sich noch ein paar schicke Kleider an und meint dann zu John:
Pack die Sachen zusammen! Ich hole jetzt unsere Pferde und das Muli aus Harrys Mietstall.

Laura geht in den Stall und sieht dort ein heruntergekommenes, fast kaputt gerittenes Pferd.

 

 
Laura spricht mit der Stute:
Wer bist du denn? Du scheinst ja von weither zu kommen.

Harry, der Schmied und Mietstallbesitzer beobachtet Laura:
Die Stute gehört einem Typen aus Richmond. Der ist die ganze Strecke aus Dixieland bis hier in den Westen auf ihr geritten. Unsympathischer Typ, Berufsspieler, der sitzt jetzt im Saloon. Er hat gesagt er will rauf zum Yukon wo Gold gefunden wird. Da könnte er viel Geld verdienen.

Laura hat Mitleid mit der hübschen Stute:
Harry wie heißt sie?

-Virgilia, sie sieht runtergekommen aus aber muss aus einer sehr guten Zucht stammen-
antwortet Harry.

Laura überlegt nicht lange:
Harry, hier ist ein 50 Dollarschein. Gib ihn dem Spieler, der soll sich ein frisches Pferd kaufen. Geh in den Saloon und gib dem das Geld und sage Jess, er soll sich nicht beeilen und sich Zeit lassen. Ich reite allein nach Hause. Ich nehme die Stute mit, aber keinen Ton zu Jess. Vorher muss ich aber noch einiges erledigen. In der Zeit kannst du sie noch neu beschlagen und ihr die dicken Eisen abnehmen.

Harry versteht Laura nicht aber nimmt das Geld für den Hufbeschlag und nachdem seine Arbeit fertig ist geht er in den Saloon, gibt dem Spieler den Schein und setzt sich mit an den Tisch. Jess grinst Harry an:
Das hat Laura wirklich gesagt, ich kann mir Zeit lassen. Ich dachte schon sie schickt dich mich hier raus zu holen wenn ich keinen Ehekrach haben will.

Der Spieler ist zufrieden wieder Geld in der Hand zu haben und so geht die Pokerrunde weiter.

Laura packt mit Hilfe von John aus dem Laden das Muli und reitet dann mit der Stute nach Hause.

Dort stellt sie Virgilia in den Stall und versorgt sie mit Wasser, Heu und gutem Futter.

Grandpa Frank fängt Laura ab als sie ihr Pferd wegstellen will.

 

 
Wie ich sehe hast du ein Pferd mitgebracht Laura. Weiß Jess Bescheid? Die Stute sieht ziemlich runtergekommen aus, wir haben doch genug gute Pferde.

Laura holt tief Luft:
Frank, ich konnte einfach nicht anders. Sie wird sonst kaputt geritten. Ich weiß nur noch nicht wie ich es Jess beibringe. Wir haben an den letzten Abenden gerechnet und festgestellt, dass wir mehr Pferde aufgenommen als verkauft haben und die Bullen fressen auch ganz schön.

Frank stöhnt:
Ich habe es ja immer gesagt. Die Bullen sind noch der Ruin.

Jess vergnügt sich bis zum Nachmittag im Saloon und macht sich dann ein wenig angeheitert auf den Weg nach Hause. Bis er ankommt ist er wieder einigermaßen nüchtern und so holt er Pecos Chief von der Weide um Heu zu den Bullen und Pferden auf der Weide zu bringen.

 

 
Der große Shire folgt Jess willig.
 

 
Nachdem das Heu verteilt ist sieht Jess noch nach dem ersten Fohlen dieses Jahres. Dabei überfällt ihn eine bleierne Müdigkeit. Als er sich langlegt ist er auch schon weggetreten.
 

 
Jess hält es immer so, dass er die Fohlen berührt und streichelt. Seine Stuten vertrauen ihm und so lernen die Fohlen gleich, dass ein Mensch nichts Schlimmes ist. Laura ahnt inzwischen, dass ihr Mann aus der Stadt zurück ist und muss sich das Lachen verbeißen als sie ihn so auf der Weide sieht.
 

 
Sie denkt:
Noch etwas Galgenfrist, mein Darling hat noch seelige Träume. Dann hat er sicher sein Pokerspiel gewonnen.

Grandpa Frank ist mit Raylan in der Küche und hat den Kindern Abendessen gemacht.

 
 
Laura kommt und bittet Frank die Kinder ins Bett zu bringen. Dann bereitet sie das Abendessen für ihren Mann, gebratene Fische, Obst, das gefüllte Glas Bier fehlt auch nicht.
Darling, endlich kommst du! Setz dich hin und lass es dir schmecken Jess!
 

 
Jess ist etwas verwirrt:
Sorry Laura, ich bin etwas spät, muss wohl ein bischen eingenickt sein. Das Bier im Saloon hat mich so schläfrig gemacht.

Laura grinst:
Wohl eher der Whisky, lass es dir schmecken!

Jess wird langsam misstrauisch:
Und du meckerst nicht, dass ich noch länger in der Stadt war? Meine Arbeit habe ich aber gemacht. Hm, Honey, ich glaube noch ein Bier brauche ich heute nicht mehr, war genug im Saloon.

Frank ruft aus der Küche:
Oh, der Herr wird vernünftig, dass ich das noch erlebe!

Laura druckst herum:
Bleib sitzen Jess, ich habe noch etwas für dich.

Dann legt sie ihm ein nagelneues Springfieldgewehr auf den Tisch.

 
 
Was sagst du dazu Darling? So ein Gewehr wolltest du doch immer schon haben.

Jess kann gar nicht glauben was er sieht und nimmt das Gewehr in die Hand.

 

 
Jess beguckt sich die Springfield von allen Seiten:
Ein fantastischer Repetierer, liegt gut in der Hand und hat eine enorme Reichweite, besser als die Winchester. Trotzdem hat mir die immer gereicht. Laura, ich bin nicht blöd, erst das Abendessen und jetzt das Gewehr. Es ist nicht Weihnachten und nicht Geburtstag. Was hast du ausgefressen? Spucks schon aus Honey!

Laura windet sich hin und her. Dann platzt es aus ihr heraus:
Ich habe ein Pferd gekauft.

Jess versteht gar nichts:
Es ist doch nicht so, dass wir keine Pferde hätten. Aber wenn du ein Pferd willst, dann kannst du dir doch eins kaufen.

Laura antwortet:
Es ist aber ein fast kaputtgerittenes Pferd von einem Spieler aus dem Süden. Harry hat gesagt er will damit noch bis an den Yukon rauf. Das schafft die Stute nicht.

Jess guckt Laura ernst an:
Berufsspieler, hochgewachsen, sehr schlank mit Oberlippenbart wie ihn mein Vater trägt. Jetzt weiß ich auch woher er wieder Geld für den Spieleinsatz hatte. Das waren deine Dollars.

Laura wird rot:
Dann waren es eben meine Dollars aber das Pferd ist gerettet und steht bei uns.

Jess lacht und lacht und kann sich gar nicht mehr beruhigen. Dann fasst er in seine Westentasche:
Honey, ich will mal nicht so sein, hier hast du deine 50 Dollar zurück. Ich habe den Pott gewonnen. Der Typ hat falsch gespielt. Da war plötzlich ein fünftes Ass im Spiel. Der sitzt jetzt beim Sheriff im Knast und wartet bis der Richter wieder nach Laramie kommt. Dann wird ihm wegen Betrug der Prozess gemacht. Nun will ich das Pferd sehen Laura.

Jess staunt:
Laura, das ist eine reinrassige Saddlebredstute. Die muss aus sehr guter Zucht stammen und sehr ausdauernd sein wenn sie den weiten Weg hierher geschafft hat.

Nach einigen Tagen der Ruhe und Lauras guter Pflege ist die Stute wieder gut beieinander.

 

 
Virgilia genießt den Weidegang auf der Tumbleweedranch.

Nur Jess ist enttäuscht und meint zu Laura:
Vertraust du mir so wenig, dass du wegen dem Pferd solche Verrenkungen machst und noch mehr Geld ausgibst für ein Gewehr um mich gnädig zu stimmen? Ich bin der Letzte der einem gequälten Tier nicht hilft, das müsstest du doch wissen. Das nächste Mal frag mich gleich wenn du so etwas vor hast Honey!

Dann macht Jess für Laura Rhett fertig.

 

 
Virgilia will Jess lieber selbst reiten um zu sehen wie sie sich unter dem Sattel gibt.
 

 
Je länger Jess die Stute reitet um so begeisterter ist er von ihr:
Warte Laura, wir reiten zusammen aus, das sollten wir häufiger machen und nicht nur arbeiten.
 
 
Laura ist stolz, dass Jess sie Rhett reiten lässt.
 
 
So reitet ein zufriedenes Paar zusammen auf die Rocky Mountains zu.