Langsam aber sicher kehrt der Frühling in den Rocky Mountains ein. Die Pintostute der Landärztin Abby ist die letzte Zeit sehr beansprucht worden und steht jetzt zum Ausruhen auf den Weiden der Tumbleweedranch.
 

 
Auf der Ranch gibt es die ersten Fohlen zu sehen.
 

 
Während sich Jess um die Fohlen kümmert und schon erstes Training mit Halftern beginnt, machen sich Hetty und Frank Sorgen um ihn.

Hetty meint zu Frank:
"Dein Sohn arbeitet zu viel und das wo er letztes Jahr so lange Zeit schwer krank war. Er ist morgens der erste und arbeitet als ob es kein Morgen mehr gäbe Frank. Das ist nicht gut für Jess."

 

 
Frank seufzt:
"Hetty, du weißt doch wie er ist. Er lässt sich ja doch nichts sagen und von mir schon gar nicht. Diese Jugend von heute! Sein Körper wird ihn schon ausbremsen wenn es zu viel wird."

Grandpa Frank soll recht behalten. Es wird immer wärmer und Jess macht der Wetterwechsel zu schaffen. Nachdem die Fohlen wieder bei ihren Müttern sind, beobachtet er ein paar Seeadler am Wasser vor den Felsen.

 
 
Die Sonne brennt warm vom Himmel und Jess merkt, dass er immer müder wird. Er will es nicht unbedingt wahr haben, dass ihn die Frühjahrsmüdigkeit voll im Griff hat. Die Seeadler fliegen weg als Jess näher kommt. Ihm fallen die Augen zu und er lehnt sich hundemüde gegen die Felsen. Jess merkt nicht, dass er die Katze nur wenige Minuten krault und dann im Land der Träume ist. Er bekommt auch nicht mit, dass die Stute Blaze zur Wasserstelle gekommen ist und trinkt.
 

 
Nach einer guten Stunde wird er langsam wach, reibt sich die Augen und guckt auf den Stand der Sonne. Er denkt:
"Oh, ich muss eingeschlafen sein! Jetzt wird es aber höchste Zeit, ich habe dem Farmer Mr. Holbrock zugesagt, den zugerittenen Mustang heute zu bringen."

Der Mustang ist auf der Weide.

 
 
Jess halftert ihn und übergibt ihm dem neu zugezogenen Farmer mit den Worten:
"Hier ist der versprochene zugerittene Mustang. An ihm wirst du viel Freude haben. 20 Dollar in bar wie abgesprochen!"

Der Farmer nimmt den Mustang und freut sich über das gute Pferd, das er Probe reitet. Dann druckst er herum:
"Jess, es tut mir leid. Bis vorgestern hatte ich die Dollars. Jetzt habe ich leider nur noch 15 Dollar. Meine Kinder sind krank und ich musste die Ärztin holen. Wie wäre es, wenn du für die fehlenden 5 Dollars Hühner mitnimmst? Davon habe ich genug."

Jess stutzt:
"He, wir müssen auch leben. Es waren 20 Dollar in bar abgemacht. Was soll ich mit Hühnern? Wir haben selbst welche."

Der Farmer zuckt mit den Schultern:
"Du kannst mich auf den Kopf stellen, ich habe nur die 15 Dollar. Entweder die Hühner oder du musst den Mustang wieder mitnehmen, tut mir leid, ich hätte den Mustang so gern genommen."

Jess überlegt:
"Warte mal, ich bin selbst Vater und weiß wie man leidet wenn die Kinder krank sind. Ich nehme die Hühner und die 15 Dollar. Ich denke die Frau meines Vaters freut sich über Hühner."

Der Farmer grinst:
"Du redest aber komisch, sag doch deine Mutter! Das soll mir recht sein, der Deal gilt!"

Jess schüttelt über sich selbst den Kopf und meint dann:
"Das ist die zweite Frau meines Vaters und nicht meine Mutter. Aber sie ist die beste Stiefmutter, die ich mir vorstellen kann und wird sich über die Hühner freuen hoffe ich."

Jess nimmt die 15 Dollar und holt auch gleich die Hühner mit dem Wagen ab. Hetty kommt nach draußen und staunt nicht schlecht.

 
 
Jess erklärt Hetty das Tauschgeschäft. Sie meint:
"Jess, man merkt von Hühnern hast du wohl wenig Ahnung, da sind zwei Hähne dabei. Es kann auf dem Hühnerhof nur einen Hahn geben. Die würden sich gegenseitig umbringen. Ich mag den bunten Hahn lieber. Also können wir vom weißen Hahn Hühnersuppe machen. Du kannst das bald erledigen, dann kann ich ihn noch rupfen."

Raylan mit seinem Truthahn Eddy an der Seite, der auch letztes Jahr Thanksgiving und Weihnachten überlebt hat, protestiert energisch:
"Hetty, Dad! Das könnt ihr doch nicht machen, der schöne weiße Hahn!"

Jess ist etwas ratlos. Er hat im Süden schon Hahnenkämpfe gesehen und weiß, dass Hetty recht hat und es nur einen Hahn geben kann. Aber vor Raylans Augen mag er den Hahn nicht ins Jenseits befördern. Er nimmt ihn, sperrt ihn weg und murmelt:
"Vielleicht kann das ja Grandpa machen! So ein schöner Hahn braucht eigentlich einen Hühnerhof."

Raylan ruft gleich:
"Sag ich doch Dad, nicht umbringen, der Hahn soll leben!"

Jess seufzt:
"Und nun? Das ist ein Tauschgeschäft mit ungeahnten Hindernissen. Seit Raylan da ist stirbt unser Geflügel an Altersschwäche."

Ein Ranchboss und Vater hat es nicht immer leicht. Wird es eine Lösung für den weißen Hahn geben?