Mrs. Miller läuft in die Reithalle. Laura ist wider Erwarten gut mit dem widerspenstigen Mustang fertiggeworden, belohnt ihn fürs Mitmachen und sattelt ihn ab. Danach geht sie zu Jess und hält ihm eine Predigt wegen seinem Alleingang mit Aufstehen und Rasieren. Ihn stört das alles aber nicht. Er isst genüsslich seinen Apfelkuchen und trinkt seinen Kaffee. Erst danach legt er sich wieder in das inzwischen frisch gemachte Bett und langweilt sich. Eine Weile hat er sich damit beschäftigt Bücher zu lesen zu denen er vorher vor lauter Arbeit nicht gekommen ist. Abends sitzt er vor seinem geöffneten Fenster. Sein Dad schaut rein wie es ihm geht und meint Na Junge, heulst du jetzt den Mond an als Grauer Wolf?
Jess muss wieder husten und grinst
Ich bin wohl eher die bellende Variante. Sag mal wie lange muss ich hier noch so rumhängen, ist das alles langweilig!!!
Frank
Werde du erst einmal wieder gesund. Arbeiten kannst du noch genug. Jess schau mal dahinten, da ist unser Freund!
Jess schaut aus dem Fenster und traut seinen Augen nicht. Auf dem Hügel steht der Medizinmann auf seinem Appaloosa und hebt zum Gruß seine Lanze. Jess grüsst ihm mit einem indianischen Handzeichen, das Frank nicht kennt.
Dad, hast du Freund gesagt oder habe ich mich verhört?
Frank
Nein, du hast dich nicht verhört. Ich habe viel über die Indianer nachgedacht. Ohne die Hilfe vom Medizinmann und Chato wärst du wohl nicht mehr auf dieser Welt.
Was ich dich noch fragen wollte, warum hattest du den Timberwolfzahn in der Jackentasche?
Jess grinst.
Das war eine ganz blöde Geschichte beim Bull Riding. Ich habe bei einer schnellen Rolle runter den Zahn irgendwie im Mund gehabt und gedacht, ich hätte mir einen eigenen ausgeschlagen. Hab noch gedacht, so große habe ich nicht. Meine Kumpels haben alle gelacht, als ich den Zahn dann aus dem Mund geholt habe. Seitdem habe ich den lieber in der Jackentasche gehabt.
Wo ist eigentlich mein 45er geblieben? Ich habe den Colt gut saubergemacht und wieder zusammengesetzt. Der Abzug geht sehr leicht und ich möchte nicht, dass er in unbefugte Hände gerät. Ich denke da an die Kinder.
Frank
Kannst beruhigt sein, ich habe den Colt in den Waffenschrank gelegt. Der wird jetzt ohnehin nicht gebraucht.
Jess
War mir klar, dass Laura ihn nicht hat. Sie kann damit nicht zielen geschweige denn treffen. Allerdings kann sie mit der Winchester mit Zielvorrichtung ganz gut umgehen.
Frank
Kann ja nicht jeder aus der Hüfte schießen wie du.
Jess grinst.
Dazu habe ich auch einige Zeit gebraucht, war im Leben aber schon häufig ganz nützlich.
Nun kommt Laura und unterbricht das Gespräch der beiden Männer.
So Jess, es wird Zeit für Brustwickel und deinen Tee.
Jess
Kannst du das nicht einfach mal vergessen? Was ist dieser Tee eigentlich für Teufelszeug? Danach werde ich immer furchtbar müde. Der Kaffee war eine richtige Wohltat dagegen besonders geschmacklich. Aber was erträgt man nicht alles?
Laura muss lachen.
Du wirst es schon überstehen. Du hustest ja schon bedeutend weniger.
Am nächsten Tag kommt Laura am späten Vormittag schon mit dem Tee, weil sie merkt, dass Jess immer unrastiger wird und nicht mehr im Bett liegenbleiben will.
Jess meint
Stell mal hier ans Bett, ich trink das gleich.
Laura geht zum Mittagessen, das alle gemeinsam einnehmen. Dafür lässt sich die ganze Mannschaft Zeit. Diese Zeit nutzt Jess.
So Emily, mal gucken wie der Zimmerpflanze der Tee schmeckt! Schnell anziehen und ab durchs Fenster, was die Indianer können, können wir auch.
Jess schwingt sich über die Fensterbank, kann noch einen Hustenanfall unterdrücken. Emily hat er vorher über die Fensterbank gehievt.
Danach geht er schnell in den Stall und guckt nach einem Ponyfohlen.