Die Zeit vergeht mit der üblichen Rancharbeit. Jess hat sofort dafür gesorgt, dass Laura mit der Hausarbeit Entlastung bekommt und sich etwas mehr schonen kann. Er selbst ist wieder fit und arbeitet im Stall und macht weiter mit dem Beritt seiner Pferde. Alle sind schon gespannt, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.

Jess meint:
Egal, eins von beiden wird es schon werden. Hauptsache Laura und dem Baby geht es gut.

Inzwischen liegt kein Schnee mehr. Jess will eigentlich mit seinem Shannon auf die Jagd, da kommt ihm Patrick entgegen.

 
 
Jess, ehe du abhaust, mich geht es ja nichts an, aber du solltest dich um deine Frau kümmern. Laura ist mit Southern Star bei der Stangenarbeit.

Jess
Patrick, willst du mich veräppeln?

Patrick
Würde ich nie wagen, aber ich kann schlecht deine Frau vom Pferd holen. Sie ist ja schließlich sozusagen auch mein Boss.

Jess schüttelt nur wütend seinen Kopf, reitet zur Halle und springt von seinem Shannon ab. Er traut seinen Augen nicht.

 
 
Laura sitzt in Seelenruhe auf Southern Star. Jess stellt sich vor ihn und fällt ihm in den Zügel.
Stop, sofort anhalten! Laura welcher Teufel reitet dich jetzt? Ist dir unser Baby egal? Sofort runter vom Pferd und dann geh ins Haus und komm mir heute am besten nicht mehr unter die Augen. Ich habe keine Lust noch eine Frau wegen der Reiterei zu verlieren. Warum? Unser Baby!

Jess hilft Laura runter, guckt sie traurig an und kümmert sich dann um Southern Star. Nachdem er versorgt ist ruft Jess Jeremy zu, der sich mit seiner Vicky unterhält
Mach mir sofort Rosie fertig, ich hau ab nach Laramie, war schon ewig nicht mehr im Saloon und eine Pokerrunde wäre auch nicht schlecht.

 
 
Jeremy merkt, dass Jess`Ton keinen Widerstand duldet und er beeilt sich Rosie startklar zu machen. Jess sitzt auf und will losreiten, da kommt Laura und hält Rosie am Zaumzeug fest.
 
 
Wo willst du hin Jess?

Jess knurrt nur
Das soll dir egal sein. In diesem Affenladen macht anscheinend jeder was er will. Genau das mache ich jetzt auch. Was du kannst kann ich schon lange. Du brauchst heute Abend auch nicht auf mich warten.

Laura lässt los, weil sie weiß, dass sie an Jess in dieser Stimmung nicht herankommt und er reitet im Galopp was Rosie noch hergibt weg Richtung Laramie.

Der 2 Stunden Ritt lässt ein bischen seiner Wut verfliegen. Er gibt Rosie in Harrys Mietstall ab und geht in den Saloon. Dort lässt er sich an der Theke gleich einen doppelten Whisky von Sam geben und schimpft Shit Weiber. Dann sieht er seinen Schwiegervater, seine Schwager, John aus dem Laden bei einer Pokerrunde und steigt auch gleich mit ein.

Sein Schwiegervater Pete merkt, dass Jess etwas sehr bedrückt und hakt nach. Er ist genau so entsetzt über Laura wie Jess und versteht sie auch nicht. Er meint
Du hättest ihr welche scheuern sollen. Die Sprache versteht sie.

Jess
No way, ich schlage keine Frauen und Kinder. Ich bin nur so enttäuscht und wütend. Komm lass uns noch ein Bier und einen Whisky trinken.

Pete
Saufen ist aber auch keine Ideallösung.

Inzwischen kommen die Barladies. Die hübsche Rosanne sieht Jess und stellst sich gleich neben ihn und küsst ihn auf die Wange.
Da ist ja unser Sunnyboy von der Tumbleweed Ranch. Du warst ja ewig nicht mehr hier Süßer. Gibst du mir einen Champagner aus?

Jess
Sorry, aber ich bin nicht dein Süßer und außerdem habe ich eine Lady. Mädchen, ich habe im Moment die Schnauze gestrichen voll. Bleib mir bloß vom Leib! Sam, noch einen Whisky, bloß nicht diesen Prickelkram, das soll saufen wer will!

Es wird weiter gepokert und gesoffen bis Jess meint Shit Karten, könnt ihr auch mal einigen stehen zu bleiben, kann ja gar nichts mehr erkennen, ihr dämlichen Zahlen, hüpft nicht so rum. Er wird so sauer, dass er die Karten über den Tisch pfeffert und gleich noch seinen Stuhl hinterher wirft. In dem Moment kommt Roy der Sheriff, schnappt Jess am Kragen und sagt ihm eindringlich
Du hast genug für heute. Ich nehm dich jetzt mit in die Ausnüchterungszelle ehe hier noch mehr Blödsinn passiert.

Pete protestiert
Das kannst du doch nicht mit meinem Schwiegersohn machen.

Roy
Und ob, wenn er sich nicht benehmen kann! Das hatten wir schon einmal vor gut 15 Jahren.

In diesem Moment betritt Opa Frank den Saloon. Laura hat mit ihm gesprochen und da war ihm gleich klar wo er seinen Sohn suchen muss. Er hat ja Rosie genommen, die immer allein nach Hause läuft. Da liegt der Saloon nahe.
Roy, lass gut sein, ich zahl das und nehme Jess mit nach Hause - wenn er noch kann.

Jess zieht seinen Hut.
Hallo, muss ich dich kennen?

Opa Frank
Du lernst mich gleich kennen. Nun komm schon du Saufsack, es reicht!

Frank nimmt seinen Sohn am Kragen und schubst ihn nach draußen zu Rosie, die er schon aus dem Mietstall geholt hat.
Los rauf mit dir!

Nach einigen Anläufen schafft es Opa Frank Jess auf Rosie zu bekommen. Er lallt
Wo reiten wir denn hin?

Opa Frank
Nach Hause, in 2 Stunden bist du hoffentlich etwas nüchterner.

Jess wettert
Ich will aber nicht nach Hause.

Frank reitet ungerührt weiter während Jess auf Rosie immer hin- und her schwankt. Eine Flasche Whisky hat Jess auch noch unter der Jacke versteckt.

 
 
Frank merkt es aber und nimmt Jess die Flasche gleich ab. Jess schimpft, rutscht dann aber von Rosie und dann nehmen die Dinge ihren Lauf.

Frank ungerührt
Hast du jetzt ausgekotzt? Los rauf aufs Pferd!

Jess
Dad! Nun mal langsam, es dreht sich alles. Reite doch nicht so schnell!

Endlich zu Hause angekommen sind die Pferde durstig. Jess steht gerade schön passend als Frank die Pumpe bedient, da nimmt er Jess beim Kragen und lässt das eiskalte Wasser über seinen Kopf laufen.
So jetzt dürftest du langsam wieder klarer sein. In dem Zustand muss dich Laura nicht sehen. Ab in dein Zimmer und nimm einen Eimer mit für alle Fälle.

Jess zieht zerknirscht in sein Zimmer ab. Er weiß nicht, dass Laura vom Schlafzimmer aus gesehen hat wie die Männer wieder auf der Tumbleweed angekommen sind. Sie ist Frank dankbar, dass er sich um Jess gekümmert hat.

Am nächsten Morgen wacht Jess erst mit einem Dröhnschädel auf als schon heller Tag ist. Patrick, Jeremy und Vicky haben seine Stallarbeit mit übernommen. Jess sitzt ziemlich erledigt am Frühstückstisch nur mit einer Tasse Kaffee und stützt seinen Kopf in beide Hände. Beim Gedanken an Essen rebelliert sein Magen. Jolene kommt und sagt:
Armer Dad, aua am Kopf! und streichelt ihm liebevoll über sein Haar. Frank und Laura müssen beide lachen. Dann nimmt Frank Jolene und geht mit ihr nach draußen.
Ich denke die beiden haben etwas allein zu klären Jolene.

Jess guckt Laura traurig an.
Warum bist du gestern auf Southern Star geritten? Was wolltest du damit beweisen?

Laura
Ich fühle mich wie eine Tonne. Ich wollte wissen, ob ich es noch drauf habe.Du hast auch Bull Riding gemacht obwohl du mich hast und Jolene. Du hättest dir das Genick brechen können Jess. Ich hatte so Angst als ich gemerkt habe, dass du das Bullrope mitgenommen hast nach Cheyenne.

Jess
Ach Honey, das ist etwas völlig anderes. Ich wollte das für mich selbst machen, weil ich es einfach gebraucht habe. Ich habe gleich dem Veranstalter gesagt - kein Comeback sondern der letzte Ritt. Mit dem Geld habe ich übrigens unter anderem deine White Satin finanziert. Von nichts kommt nichts!

 
 
Du hast aber mit dem Reiten riskiert, dass dir und dem Baby etwas passiert. Das hat mich wütend und traurig gemacht. Ist dir unser Kind so egal?

Laura nimmt eine Hand von Jess in ihre.
Nein, ich weiß auch nicht was mich da geritten hat. Ich wollte es auch nur wissen ob ich es noch kann so wie du mit dem Bull Riding. Ich fühle mich wie eine Tonne. Das wird kein Kind sondern ein Elefant.

Jess lacht laut
Honey, du bist tragend, Quatsch, schwanger sagt man, noch viel schöner. Das steht dir gut und ist doch auch in absehbarer Zeit vorbei. Das stehst du durch und dann kannst du wieder so viel reiten wie du möchtest. Ich habe ja schon viel Blödsinn im Leben gemacht wie jetzt die Sauftour, aber ich versprech dir, es wird kein Elefant. Guck dir Jolene an, die ist doch recht gut gelungen. Ich denke jetzt sind wir quitt mit unseren blöden Aktionen. Mein Schädel ist nur damit noch nicht durch.

Jess muss wieder lachen, umarmt und küsst Laura, die froh ist diese Aussprache hinter sich zu haben.