Hallo Abby, du musst meinem Dad helfen, er ist ganz schlimm krank.
Abby ist erschrocken und Frank erzählt ihr was alles passiert ist. Kann es sein, dass mein Sohn die Herzschwäche meiner Frau geerbt hat? Diese Anfälle waren bei ihr genau so.
Abby beruhigt Frank und Laura, die auch gekommen ist. Als Jess den Zusammenstoss mit dem Grizzly hatte, habe ich ihn einige Male abgehört. Er hat ein kräftiges Herz. Wenn er das nicht hätte könnte er nicht die Jahre als Cowboy bei Henderson und dann acht Jahre Rodeo als Bullrider durchgestanden haben. Was er hier auf der Ranch leistet ist auch körperlich nicht ohne.
Laura schluchzt: Und ich habe ihn vorgestern noch Holz hacken lassen, weil keins mehr da war und er hat es getan.
Frank tröstet sie: Du konntest es doch nicht ahnen. Er sagt ja auch nie was. So war er schon als kleiner Junge, Zähne zusammenbeißen und durchhalten.
In der Zwischenzeit war Patrick bei Jess und hat ihn beruhigt, dass alles auf der Ranch seinen Gang geht und mit Splash alles o.k. ist. Abby klopft an die Tür und geht ins Schlafzimmer, das Patrick wieder verlässt: Hallo Jess, wie geht es uns denn?
Jess guckt sie an. Hi Abby, ich habe keine Ahnung wie es dir geht aber mir geht es ganz beschi..,sorry bescheiden.
Abby muss trotz allem grinsen. Laura ist inzwischen auch da und hilft Jess sich aufzusetzen damit Abby die Lunge abhören kann.
Sie meint: Die gute Nachricht, die Lunge ist frei, die schlechte, dein Herz stolpert ganz gewaltig, genauso wie dein Puls rast. Kein Wunder, dass du nicht zur Ruhe kommst Jess! Hattest du eine Erkältung in der letzten Zeit?
Jess nickt. Aber die ist doch weg.
Abby Die ist dir aufs Herz gegangen. Du hättest dir ein paar Tage Ruhe gönnen sollen, dann wäre das nicht passiert. Das ist eine Herzmuskelentzündung. Damit müsstest du eigentlich ins Krankenhaus nach Cheyenne. Dort können sie dir eher helfen. Dein Herz schafft es nicht deinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen, daher hast du so bläuliche Lippen und bist so kraftlos.
Jess steht fast senkrecht im Bett. Vergiss es nach meinen Erfahrungen in New Orleans, nicht nochmal, eher erschieße ich mich. Mit 20 Mann auf einem Saal, endlich pennt man und dann kommen sie morgens um 6 und knallen dir einen kalten Waschlappen ins Gesicht. Dabei soll man gesund werden, nein, nicht mit mir!
Abby Jess, nun mal langsam, du bist ohnehin so nicht transportfähig. Du musst ruhiger werden. Das bekommst du nur mit viel Ruhe und Schlaf auskuriert, aber du bist unmöglich und wie immer hektisch. Nur bei deinen Pferden und Bullen hast du die Ruhe weg.
Frank und Laura sind entsetzt. Was soll jetzt werden?
Abby sucht in ihrer Tasche und hat eine ziemlich große Tablette in der Hand, die Jess mit einem großen Glas Wasser schlucken muss.
Und was passiert jetzt? meint Jess.
Abby Wirst schon sehen! Kann nicht mehr so lange dauern.
Nach einer Viertelstunde meint Jess, der kaum noch die Augen aufhalten kann: Irgendwie bin ich furchtbar müde.
Er rollt sich auf die rechte Seite und ist auch schon weggetreten. Abby, Laura und Frank sind erleichtert, dass von ihm kein weiterer Widerstand mehr kommt, keine Frage mehr nach Ranchbelangen, nach Splash, nach Jugendreiterstunden. Jess schläft den Tag durch und auch die nächste Nacht ohne weitere Herzanfälle. Abby lässt es keine Ruhe, sie ist am frühen Morgen wieder zur Stelle, fühlt einen entschieden ruhigeren Puls und auch der Herzschlag ist wieder ruhiger und regelmässiger geworden. Das Abhören bekommt Jess gar nicht mit. Nach einer weiteren Stunde räkelt er sich und wird langsam wach. Er guckt sich um. Guten Abend alle zusammen!
Abby lacht. Guten Morgen Jess!
Jess grinst. Ich glaubs nicht, mir fehlt ein Tag. Gibst du diese Tabletten auch Elefanten, wenn sie nicht schlafen können? Ich fühl mich jetzt besser, mein Herz schlägt nicht mehr bis zum Hals und die Schmerzen sind auch weg.
Abby meint: Das Schlimmste ist wohl überstanden, aber jetzt nicht übertreiben. Du bleibst noch ein paar Tage im Bett und ruhst dich aus. Dein Vater und Patrick kümmern sich um die Ranchbelange und deine Ladies verwöhnen dich.
In dem Moment kommen Laura und Jolene mit Frühstück für Jess auf einem Tablett. Jolene meint ganz stolz: Dad, das Brot habe ich zusammen mit Mom gebacken. Du isst es doch so gern.
Jess stutzt. Mom?
Laura guckt Jess glücklich an. Jolene sagt Mom zu mir. Wir haben so große Angst um dich gehabt.
Beide geben Jess einen Kuss und er macht sich über das Frühstück her. Dann ist ja meine Krankheit doch für was gut, wenn wir jetzt eine richtige Familie sind. Das Brot ist großartig, aber der Kaffee? Laura sei ehrlich, sind da vier oder fünf Kaffeebohnen drin? Man kann ja bis den Grund der Tasse gucken.
Laura grinst: Darling, dein Herz! Keine Aufregung, keinen Alkolhol, also keinen Cowboykaffee und stark darf der Kaffee auch nicht sein. Das wird die nächsten Tage wohl so bleiben. Das hat Abby so befohlen und daran halten wir uns, stimmts Jolene!
Jess grinst: Der Durst treibts rein und sobald ich darf, fahren wir nach Laramie und machen die Sache mit der Adoption klar. Jolene, dann ist Laura ganz offiziell deine Mom und wir sind eine richtige Familie auch vor dem Gesetz.
Laura, Frank und Jolene sind glücklich, dass Jess wieder auf dem Weg der Besserung ist. Abby hat ihn sich noch einmal vorgeknöpft und ihm klargemacht sich weiterhin zu schonen und viel zu schlafen. Nach einigen Tagen darf er auch wieder stundenweise aufstehen und beschäftigt sich mit seinen Girls. Laura hat ein Auge drauf, dass er sich nicht zuviel zumutet.
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