Jess reitet gut gelaunt nach Hause weil er jetzt weiß wie er die Sache mit Ayasha anfassen muss. Die Kinder rennen ihm schon freudig entgegen und rufen: Dad ist wieder da.

Grandpa Frank nickt Laura zu und meint:
Er hat ja doch gehalten was er versprochen hat. Den Truthahn habe ich geholt, jetzt kann Weihnachten kommen.

Sie wundern sich, dass Jess nicht ins Haus kommt. Sein erster Weg führt zu Ayasha. Er spricht auf Lakota mit ihr und sie fängt an Jess zu beachten. Er streichelt sie noch einmal und füttert sie mit Heu. Dann geht er ins Haus. Er umarmt Laura und gibt ihr einen langen Kuss.

Hast du mit den Kindern nochmal Silent Night, Holy Night geübt? Das ist das Standardprogramm in der Kirche. Du und Dad wollt euch doch sicher nicht blamieren.

Laura guckt erstaunt:
Was heißt Frank und ich? WIR wollen uns nicht blamieren. Du kommst natürlich mit in die Kirche Jess. Das schadet dir nicht und du hast genug zum Abbitte tun vor dem Herrn. Sich zu prügeln vor Weihnachten!

Jess guckt verstört:
Nein, so wie ich aussehe gehe ich nicht in die Kirche. Alle Welt guckt dann auf mein Veilchen das in allen Farben schillert. Wenigstens kann ich jetzt wieder einigermaßen gucken mit dem Auge. Das dauert seine Zeit bis das wieder gut ist. Außerdem hat der da oben keine Ahnung von Pferden, die Lakota schon. Sie haben mir einen Weg gewiesen, den ich jetzt gehen werde. Eine Weisheit der Lakota lautet - Das Leben ist eine Reise, die manchmal im Licht und manchmal im Schatten unternommen wird. Man muss sich im Sturm behaupten um an die Sonne zu kommen.

Laura und Grandpa Frank sind erstaunt über die Weisheit der Lakota und nicken anerkennend dazu.

Jess grinst:
Sturm hatten wir genug, jetzt gehen wir die Feiertage an.

Nach dem Essen nimmt Jess seine Gitarre und singt zusammen mit den Kindern Silent Night, Holy Night. Er hält sich mit seiner Stimme zurück um die Kinder nicht zu übertönen. Die Drei geben sich große Mühe, nur der kleine Raylan summt nachher mit, weil ihm der Text zu schwierig ist.

Jess lobt die Kinder und sagt Raylan, dass es nicht schlimm ist wenn er den Text nicht kann. Das würde in der vollen Kirche an Christmas nicht weiter auffallen. Dann bringt er die Kinder ins Bett und erzählt ihnen noch eine Geschichte vor dem Einschlafen. Diesmal erzählt er ihnen wie im ersten Jahr nach seiner Bull Riding Zeit Weihnachten verlaufen ist. Leotie hat ihr erstes Kind im Stall zur Welt gebracht so wie Maria das Jesuskind und Jess ist nicht der Mann, der Menschen wegschickt, die Hilfe brauchen. Sie konnte damals hochschwanger nicht mehr mit dem Stamm weiterziehen und hatte im Stall der Tumbleweed Unterschlupf gesucht vor der Kälte und dem Schnee.

 

 
Während Jess die Geschichte erzählt schlafen die Kinder ein. Am nächsten Tag ist der 24. Dezember. Jess ist wieder bei Ayasha und spricht zu ihr auf Lakota. Sie reagiert auf ihn und so lässt er sie laufen ohne etwas von ihr zu fordern.
 

 
cokata hiyupo, Aysha, komm in die Mitte Kleine. Jess denkt bei sich, klein ist sie nicht, meine große Kleine.

Sie reagiert immer besser auf seine Ansprache in Lakota, auch wenn ihm die Worte nicht so flüssig von den Lippen gehen. Die Tage sind kurz und es wird Abend. Jess spannt den Planwagen für den Kirchgang mit der Familie an und schafft es nicht sich selbst um die Christmesse zu drücken. Laura setzt sich durch zu Grandpa Franks Zufriedenheit.

 

 
Der Planwagen ist angespannt und los geht es durch den Schnee. Jess stimmt Jingle Bells an und alle singen fröhlich mit. Unterwegs sehen sie noch einen einsamen Büffel der sich seinen Weg durch den tiefen Schnee bahnt.
 

 
In der Kirche nehmen alle ihre gewohnten Plätze ein. Der größte Rancher der Gegend Henderson mit seiner Familie und Vormann in der ersten Reihe, Jess mit Familie in der zweiten und Lauras Familie in der dritten Reihe.

Laura zischt ihrem Mann zu:
Nun nimm doch endlich deinen Hut ab Jess!

Der hat seinen Hut tief ins Gesicht gezogen als würde die Sonne blenden.
Ich denke nicht dran, ich habe keine Lust auf blöde Fragen.

Laura antwortet:
Auch noch eitel, das ist eine große Sünde in den Augen des Herrn.

Jess erwidert:
Damit muss er leben. Ich denke nicht dran meinen Hut abzunehmen.

Der Reverend guckt sich um und stellt mit Genugtuung fest, dass zu Weihnachten auch Leute in die Kirche kommen, die er nur selten sieht. Er hält die Messe feierlich ab und als sich alle hinknien bleibt der Vormann der Hendersons sitzen und Jess hat immer noch seinen Hut auf.

Der Reverend kann es nicht lassen und meint:
Im Hause des Herrn nehmen wir den Hut ab und wenn ich sage niederknien, dann tun wir es. Mit dem Vormann der Hendersons, der sich nicht hinkniet und dem Herrn der seinen Hut nicht abnehmen möchte will ich nachher noch sprechen.

Jess entschließt sich daraufhin seinen Hut doch abzunehmen und der Reverend kann sich das Grinsen über das Veilchen das in allen Farben schillert kaum verbeißen. Er zieht eins und eins zusammen. Zum Abschluss singt die Gemeinde Silent Night, Holy Night und dann verabschiedet der Reverend alle persönlich am Kirchenausgang. Jess und der Vormann der Hendersons, Jake, gehen zuletzt, Jess in der Hoffnung, dass ihn nicht mehr so viele auf sein Veilchen ansprechen. Der Reverend fragt:
Habe ich jetzt hier zwei Streithähne zusammen? Ich glaube ihr habt die Gnade der Weihnachtszeit nicht verstanden.

Der Vormann stöhnt noch:
Sorry, ich kann mich nicht hinknien, ein paar angeknackste Rippen. Ich habe einen Stützverband. Der Kerl tritt zu wie die Mulis, die früher auf der Tumbleweed gezüchtet wurden.

Jess grinst:
Und deine Rechte ist nicht von schlechten Eltern. Das hat gesessen. Willst du jetzt Runde zwei oder wars das?

Der Reverend ist entsetzt:
Doch nicht im Haus des Herrn!

Jess grummelt:
Wir können auch vor die Tür gehen.

Jake stöhnt:
Nein, ich habe dich völlig unterschätzt Harper. Ich will nicht Runde zwei. Ich habe nach Weihnachten noch einen kleinen Viehtrieb, 300 Rinder nach Laramie zum Bahnhof. Frieden?
und reicht Jess die Hand. Der Reverend nickt zustimmend.

Jess nimmt Jakes Hand:
Frieden und Merry Christmas! Wenn du erst einmal auf dem Pferd oben bist geht das mit deinem Verband. Aber reite nicht so schnell und gebrauche deine Peitsche nicht ständig. Im Tiefschnee laufen Rinder nicht so schnell. Denk dran, auch Tiere spüren die Schmerzen. Jetzt weißt du ja wie sich das anfühlt Jake.

Der Reverend meint:
Gelobt sei der Herr, das ist die Gnade der Christnacht, die Streithähne versöhnen sich.

Jess denkt nur bei sich Bullshit, ich will nur noch nach Hause und ins Bett, hundemüde wie er ist. Doch vorher hängen die Kinder noch jeder einen Socken über dem Kamin auf. Der kleine Raylan schüttelt seinen Kopf, guckt in den Kamin und meint:
Wie soll ein Santa da durchkommen? Das ist doch viel zu eng.

Jess grinst sich eins:
Father Christmas kann viel mehr als wir Menschen, jede Wette! Und jetzt ab ins Bett.

Die Kinder sind aufgeregt aber schlafen dann doch ein. Am nächsten Morgen erzählt Loretta ganz aufgeregt, dass sie den Santa gesehen hat auf einem Schlitten.

 

 
Raylan meint:
Ich habe ihn auch gesehen. Er hatte unseren Grumble.
 

 
Dann hat er unsere Bullen gefüttert.
 

 
Jess lacht laut:
Der Santa füttert meine Bullen. Ich befürchte das werde ich doch gleich selbst machen müssen. Los lauft schon und guckt in eure Socken über dem Kamin! Vorher könnt ihr doch vor Aufregung nicht frühstücken. Die größeren Geschenke bringt später der Santahelfer.

Jess hat in seinem Socken einen roten Schal, den Laura und Jolene gestrickt haben. Sie sind der Meinung er soll endlich mal sein Bandana mit dem Schal tauschen in der Kälte. Jess murmelt:
Ich will ja nicht meckern, aber eine weniger auffällige Farbe hätte es auch getan. So sehen mich die Viecher von weitem wenn ich jagen will.

Raylan ist begeistert:
Oh Dad, dann isst du eben Kartoffeln und die Tiere bleiben am Leben.

Die Kinder gehen mit in den Stall wo die Arbeit wartet.

 
 
Beim Anblick des Turkeys freut sich Jess auf das Weihnachtsessen und beeilt sich mit der Arbeit fertig zu werden.
 
 
Der kleine Raylan will Sugar füttern:
Daddy helfen! Santa soll schnell kommen.

Jess muss lachen:
Nicht so ungeduldig Cowboy, nicht dass du mir noch in die Box fällst!

Auch Jolene hat ihrem Vater fleißig mitgeholfen während Loretta ihrer Mom in der Küche zur Hand geht.

 
 
Jess macht einen Moment Pause, dann schickt er die Kinder ins Haus. Vorher fragt er noch Laura:
Muss ich das machen?

Sie guckt ihn liebevoll an:
Ja, mir und den Kindern zuliebe!

So kommt es, dass er den Cowboyhut mit der Nikolausmütze tauscht. Als Santahelfer nimmt er dieses Jahr Pitch Black.

 
 
Laura, Frank und die Kinder sind begeistert ihren Vater so zu sehen.
 
 
Anschließend verteilt Jess die Geschenke an die Kinder die gespannt warten.
 
 
Alle sitzen zusammen und genießen das Weihnachtsfest.
 
 
Grandpa Frank kommt dazu und bewundert die zwei neuen Katzen für Laura.
 
 
Laura gibt Jess einen langen Kuss:
Du warst großartig als Santahelfer.
 
 
Die Familie genießt am Mittag den Truthahn. Am Nachmittag geht Jess in den Stall weil er wieder mit Ayasha arbeiten möchte. Er spricht mit ihr und sie kommt schon freudig auf ihn zugelaufen.
 
 
Jess wagt es und legt ihr ein Bosal an und sattelt die Stute.
 
 
Icanami - geh neben mir!

Die Stute macht was Jess ihr befohlen hat und so wagt er es aufzusteigen.

Es passiert was Jess so schnell nicht zu hoffen gewagt hat. Aysha läuft unter ihm als hätte sie nie etwas anderes getan. Er liebt ihren raumgreifenden Schritt.

 
 
So kommt es, dass Jess sich sein schönstes Weihnachtsgeschenk selbst schenkt - Aysha, die endlich ihre Trauer abgelegt hat und sich auf ihn als Reiter einlässt.

Mit dieser Geschichte wünscht Andrea und die Tumbleweedranch allen ein FROHES WEIHNACHTSFEST im Kreis eurer Lieben mit netten Geschenken!

 
 
PEACE ON EARTH - Friede auf Erden wie unter den Tieren!