Der Alltag geht seinen Gang. Jess reitet wie immer am Nachmittag auf Shannon zum Briefkasten um die Post zu holen.
 

 
Erst am Abend findet er die notwendige Ruhe einen persönlich an ihn gerichteten Brief eines befreundeten Tabakplantagenbesitzers aus New Orleans zu lesen. Yancy bietet Jess einen jungen Saddlebredhengst an der sehr schwierig im Umgang ist, zugeritten aber immer nervös und schlecht zu handhaben.

Gegen den Preis des Bahntransportes kann Jess ihn bekommen. Yancy weiß, dass er mit schwierigen Pferden eine gute Hand hat. Jess ist nachdenklich. In seiner Erinnerung kommt die Zeit nach seinem schweren Unfall beim Rodeo wieder hoch und auch die Erinnerung an Melva, die Mutter seiner ältesten Tochter Jolene.

Jess trifft Laura draußen mit den Einkäufen.

 

 
Sie merkt Jess gleich an, dass er unsicher ist. Auf der einen Seite mag er Saddlebreds auf der anderen Seite verschweigt er Laura, dass der Hengst einen der Vorarbeiter mit einem Abwurf als Ergebnis in den Rollstuhl gebracht hat. So meint Laura nur:
Jess, dann lass den Hengst doch kommen. Du kannst mit schwierigen Pferden umgehen. Das wird schon!

So kommt es, dass der junge Hengst schon 14 Tage später auf der Tumbleweed einziehen kann. Der Plantagenbesitzer Yancy hat noch ein Schreiben dazugegeben in dem er Jess eindringlich nahelegt, wenn er nicht zu Challenger durchdringt ihn lieber zu erschießen. Jess schüttelt den Kopf und denkt:
Typisch diese Gentlemen aus dem Süden, schnell und rüde zureiten, Peitsche gebrauchen und wenn das Pferd sich wehrt weg damit. Es werden ja genug gezüchtet. Challenger heißt der Hübsche also, der Herausforderer, nun mal sehen!

Der Transport zur Ranch gestaltet sich problemlos.

Jess lässt Challenger einfach laufen und lockt ihn mit einer Mohrrübe.

 

 
Jedes Mal kommt er näher, aber zeigt Jess dann ganz schnell die kalte Schulter.
 

 
Dieses Spielchen geht tagelang so weiter. Jess weiß, dass bei verkorksten Pferden Geduld das Wichtigste ist. Eines Tages ist er der Meinung, dass er einen Schritt weiter gehen kann und möchte Challenger die Hufe auskratzen. Der hebt das Bein und erwischt Jess vor das Schienbein, hätte er nicht als Exbullrider eine fixe Reaktion und sich nach hinten fallen lassen, gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Tritt, wäre noch viel Schlimmeres passiert.
 

 
Challenger läuft mit einem triumphierenden Wiehern davon. Jess flucht:
Du Mistbock, du hast es geschafft mir einen mitzugeben. So werden wir aber keine Freunde!

Jess steht humpelnd auf und will Challenger für heute wieder wegstellen. Dabei guckt er ihm in die blauen Augen.

 

 

 
Jess redet dem Hengst gut zu:
Sorry, dass ich so sauer bin. Das war nicht nett von dir mich so zu treten. Wenn ich in deine Augen sehe, erkenne ich aber nichts Böses sondern nur tiefe Unsicherheit gegenüber Menschen. Was haben sie mit dir gemacht? Lassen wir es für heute gut sein.

Der Hengst beruhigt sich schnell als er merkt, dass Jess nichts mehr von ihm will. Jess ist ratlos und muss selbst nach dem Zwischenfall ruhiger werden. Er kann am besten bei seinen Bullen entspannen und so dreht eine Runde mit der kleinen Sammy, die fröhlich kreischt, auf dem weißen Nuage Blanc.

 

 
Laura wundert sich warum Jess keine Fortschritte mit Challenger macht. Jess antwortet auf ihre Frage:
Er hat einfach eine schlechte Meinung von allen Menschen und egal was ich mache, ich finde keinen Zugang zu ihm. Er blockt alles ab auch mit Gewalt. Mein Schienbein hast du ja gesehen Honey. Da habe ich noch eine Weile was davon. Ich weiß nicht was ich falsch mache und ich habe auch keine Ahnung was ich noch machen kann. Alles was ich weiß ist, dass er nicht wirklich böse ist. Challenger ist eine Herausforderung die mich schafft.

Laura hat Angst:
Jess und wenn er das nächste Mal besser trifft? Ist es nicht langsam ein zu großes Risiko? Darling, die Lakota sind wieder in der Nähe. Vielleicht wissen Chato und Takoda Rat.

Jess umarmt Laura stürmisch und küsst sie:
Honey, wenn ich dich nicht hätte! Das ist es. Die Lakota haben mir schon häufiger den Weg gezeigt.

Gleich am nächsten Tag reitet Jess auf Dandy ins Indianerlager. Raylan auf Snuggles darf mit.

 

 
Vater und Sohn werden freundlich begrüßt.
 
 
Blutsbruder Chato, der Häuptling, erkennt gleich, dass sein Blutsbruder Sorgen hat.
 

 
Nachdem der Medizinmann Takoda die übliche Schwitzhüttenzeremonie vorbereitet hat in der alle Probleme zur Sprache kommen sitzen die Männer danach draußen zusammen.
 

 
Der Medizinmann fragt Jess:
Du hast deine Schwierigkeiten mit dem Hengst erzählt. Was hattest du beim Schwitzen für Visionen?

Auch Chato drängt:
Erzähle mein Bruder!

Jess zuckt mit den Schultern:
Ehrlich gesagt, da gibt es nicht viel zu erzählen. Erst habe ich meine Kinder gesehen und dann meine Frau. Sie hat mich umarmt, es war schön und dann wurde es plötzlich dunkel. Dann habe ich nichts mehr gesehen.

Chato grinst:
Du bist umgekippt. Es war dir wohl zu warm in der Schwitzhütte Grauer Wolf.

Jess lacht:
Kann schon sein, ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Aber das bringt mich mit dem Hengst nicht weiter.

Takoda schaltet sich ein:
Oh doch, Grauer Wolf. Die Vision hat gesagt was du tun sollst. Die Gegenwart deiner Frau war gut für dich und jetzt überlege was das für ein Pferd bedeuten könnte und du wirst den Hengst reiten können und ihr werdet ein Wesen sein.

Jess denkt nach und schlägt sich dann mit der Hand vor die Stirn:
Danke Takoda und Chato, das ist es. Das habe ich noch nicht mit Challenger versucht.

Jess tritt schnell den Rückweg mit Raylan an und schon am nächsten Tag probiert er etwas mit Challenger aus. Er entscheidet sich für die Saddlebredstute Virgilia, die im besten Alter und dem Menschen sehr zugetan ist. Zuerst reitet er Virgilia draußen unter den beobachtenden Blicken von Challenger.

 

 
Dann reitet er sie in der Scheune.
 
 
Challenger läuft vor Jess und Virgilia her und sieht, dass der Mann keine Peitsche hat und Virgilia nichts Schlimmes passiert. Jess ruft ihm zu:
Siehst du Challenger, alles halb so wild, kein Grund so spooky zu reagieren. Es passiert dir nichts Böses.

Auf diese Art arbeitet Jess einige Tage und sattelt Challenger auch immer täglich ohne ihn zu reiten.

Das geht solange bis Jess meint, dass der Hengst so weit ist. Er ist ruhiger geworden und rollt nicht mehr ängstlich mit den Augen und so wagt es Jess aufzusteigen und lässt die Stute ungesattelt neben ihm herlaufen.

 

 
Nach einigen Tagen ist Challenger wie ausgewechselt und auch ohne die Gegenwart der Stute vertraut er Jess, der Laura stolz vorführt was er erreicht hat.
 

 
Laura ist stolz auf Jess, der Challenger nach der Vorführung wieder auf die Koppel bringt:
Jess, du hast es geschafft auch wenn Challenger eine harte Nuss war.
 
 
Siehst du Laura, auch bei Pferden ist es nichts allein zu sein. Ein Partner gibt Sicherheit und Liebe.
Das war der Weg den mir die Lakota gezeigt haben. Eigentlich hätte ich es allein wissen müssen.
Ohne dich ist alles nichts Laura, ich liebe dich! Danke, dass du an mich geglaubt hast, das habe ich in dem Moment gebraucht.