Einige Tage später sitzt Jess mit seiner Laura entspannt auf dem Sofa bevor die tägliche Arbeit beginnt.
Die Kinder haben Sommerferien und schlafen noch.
 

 
Frank ist in der Küche und bemerkt sehr wohl, dass es zwischen den Eheleuten immer noch die große Liebe ist.
 

 
Jess, erschreck dich nicht wenn du in den Stall gehst! Da ist etwas was ich gestern Abend mitgebracht habe.

Jess antwortet:
Hast du dein Pferd nicht auf die Koppel gebracht? Du warst gestern Abend sehr spät zu Hause. Es war schon fast Mitternacht.

Frank grinst:
Ihr seid noch wach gewesen. Ich habe euch gehört. Es war anscheinend eine schöne Nacht.

Jess wird verlegen:
Shit dünne Wände! Wenn ich nochmal ein Haus bauen würde dann bekäme es Wände aus Stein und nicht aus Holz. Egal, wir hatten eine wunderschöne Nacht und schöne Träume, stimmts Honey? Aber jetzt lass uns frühstücken und dann mache ich mich an die Arbeit.

Nach dem Frühstück geht Jess in Begleitung von Claire in den Stall und bekommt große Augen. Da steht eine Stute, die er nicht kennt.

 

 
Wer bist du denn? Du bist ja eine Hübsche.
 

 
Die unbekannte Stute frisst aus einem großen Gefäss Hafer.
 

 
Jess wundert sich:
Du bist also das worüber ich mich nicht erschrecken soll. Was hat meinen Dad geritten? Wir haben genug Pferde und brauchen keine weiteren.

Jess beobachtet die Stute, die einen lieben Eindruck macht. Sie schnuppert im Stroh herum.

 

 

 
Frank kommt dazu:
Das ist es was ich gestern Abend mitgebracht habe. Du weißt ja wir hatten die Sitzung vom Stadtrat und das war ein Teil der Tagesordnung den wir erledigen mussten.

Jess greift sich an die Stirn:
Ach ja, der Stadtrat! Mir reicht der Viehzüchterverband völlig. Immer wieder muss ich mich wegen dem Mustangschutzgebiet rechtfertigen. Da fehlte mir noch der Stadtrat zum Glück. Was haben wir jetzt mit dieser Stute zu schaffen Dad?

Frank antwortet:
Jess, ich habe dir doch erzählt von diesem Städter Ted Durham der von Boston nach Laramie gezogen ist und in der Bank arbeitet. Seinen Hund hat er fast totgeschlagen und hier im Westen musste ein Pferd her. Dollars hat er ja. Er kann weder damit umgehen noch hat er einen Stall. Er hat die Stute in den dunklen Schuppen an seinem Haus gesperrt, gefüttert wenn er überhaupt dran gedacht hat und durch die Dunkelheit war sie draußen dementsprechend spooky. Wir vom Stadtrat haben ihm über das Gericht eine weitere Tierhaltung verboten und nun haben wir nicht gewusst wohin mit der Stute. Alle haben sie eine große Klappe aber nehmen wollte sie keiner. Sheriff Roy meinte er hätte bei seinem Sherifflohn mit zwei Pferden genug zum durchfüttern, der Reverend hat abgewinkt, John aus dem Laden hat von dir ein gutes Gespann. Niemand wollte die Stute nehmen. Da haben wir abgestimmt und sind zum Ergebnis gekommen....

Jess wirft ein:
War schon klar, der Jess nimmt sie. Das ist ein reinrassiges Quarterhorse aus guter Zucht. Wie heißt sie eigentlich?

Frank antwortet:
Sie heißt Blaze. Sie hat gleich gewiehert als sie aus dem Schuppen geholt habe. Es ging aber gut mit dem Heimritt weil es dunkel war. Die Helligkeit macht ihr Angst.

Jess kann es nicht lassen und schwingt sich auf den Rücken von Blaze nachdem er ihr gut zugeredet hat.

 

 
Blaze, du bist ein gutes Mädchen. Wir kriegen das hin mit dem hellen Licht draußen. Grünes Gras und Sonnenstrahlen auf dem Fell sind etwas Feines. War schon richtig, dass du Blaze mitgebracht hast Dad.

Frank lehnt an der Stallwand und beobachtet seinen Sohn mit Blaze. Bei sich denkt er:
Wusste ich`s doch! Er ist wie meine Maggie war, er hat viel von seiner Mutter.

Jess beschließt Blaze noch etwas im Stall zu lassen. Er hat Fenster und Tageslicht kommt herein.
Dann kann sie sich langsam an die Helligkeit gewöhnen.
Jess geht an seine Arbeit. Am Nachmittag will er noch etwas mit Nuage Blanc, dem weißen Charolaisbullen, üben mit aufgelegter Decke an der Hand zu laufen. Die Bullenshow der Viehzüchtervereinigung steht bald an und die Vorführung soll sitzen. Jess macht gerade eine kleine Pause und sitzt entspannt auf einem Heuballen, da kommt Claire angelaufen und wirft Jess Raylans preisgekrönten Truthahn vor die Füsse.

 
 
Claire hechelt nachdem sie die schwere Fracht in ihrem Fang transportiert hat und wedelt mit ihrer kupierten Rute mit dem ganzen Hinterteil:
Schau was ich dir gebracht habe! Das ist ganz allein für dich Herrchen, ein riesiger Turkey!

Jess fasst es nicht:
Claire was machst du denn für Unsinn? Sofort loslassen! Pfui, böser Hund! Wenn das Raylan sieht, sein preisgekrönter Eddy! Der macht mich zur Sau und dich dazu Claire.

Jess erinnert sich wie stolz Laura und er auf ihren Sohn bei der Preisverleihung waren.

 
 
Claire ist sehr erschrocken, dass ihr Herrchen so sehr mit ihr schimpft. Sie macht sich klein und lässt den Truthahn weglaufen. Eddy kollert wütend und nimmt in schnellem Lauf Reißaus. Es ist ihm nichts passiert, er hat nur ein paar Federn gelassen. Claire versteht ihr Herrchen nicht so recht.

Jess muss lachen:
Claire, ich glaube ich weiß was in dir vorgeht. Du hast ja recht Turkey ist was Gutes besonders mit leckerer Pilzfüllung. Aber nicht dieser! Der ist bei Strafe verboten Claire. Du hast es ja gut gemeint. Aber ich verspreche dir im Herbst gehen wir auf die Jagd nach wilden Turkeys. Das wird ein Spaß und du darfst sie bringen wenn ich geschossen habe. Ich schieße auch nicht mit Schrot sonst kriege ich einen Anschiss wenn Laura und Dad erst die Schrotkörner aus den Turkeys pulen müssen.
So Claire, jetzt muss ich die Federn aufsammeln damit Raylan sie nicht erst sieht. Auf jeden Fall hast du ein weiches Maul wie es sich für einen Apportierhund gehört. Du hast Eddy nicht gequetscht sonst hätte er nicht so schnell wegrennen können.

Claire merkt, dass der Ärger bei Jess verflogen ist und lernt, dass sie das Geflügel der Ranch in Ruhe lassen muss.

Einige Tage später lässt Jess Blaze stundenweise auf die Weide.

 
 
Frank kommt dazu mit seiner Hündin Freckles:
Jess wie macht sich Blaze?

Jess erwidert:
Guck doch Dad, sie fühlt sich wohl hier draußen. Die Sonne scheint, das Gras wächst, die Vögel zwitschern. Es macht ihr keine Angst mehr. Sie ist eine so hübsche Red Dun Stute. Es war richtig von dir sie mitzubringen. Wir müssen sie nur langsam an das frische Gras gewöhnen wenn wir keine Kolik riskieren wollen.

 

 
Frank ist froh, dass Jess nicht mit ihm schimpft. Aber er hatte schon fast so eine Reaktion von seinem Sohn erwartet. Er legt ihm väterlich den Arm auf die Schulter:
 
 
Ich bin stolz auf dich, dass du nicht wegsiehst wenn ein Tier in Not ist. Das hast du von deiner Mutter.
Ich verstehe dich auch, dass es ein gutes Gefühl ist wenn man Tieren helfen kann.

Jess nickt:
Dad, du weißt dass ich beim Bullriding durch die Bullen gutes Geld verdient habe. Es ist an der Zeit etwas zurückzugeben und das versuche ich wo immer ich es kann. Ach und du weißt auch, ich konnte Cityslickers (Großstadttrottel) noch nie leiden. Die haben keine Ahnung von Tierhaltung. Da bin ich lieber ein Hinterwäldler. Aber bring mir jetzt nicht von jeder Stadtratsitzung ein Tier mit! Dann muss ich am Ende wieder Bullriding machen und damit sind Laura und die Kinder nicht einverstanden.