Auf der Ranch läuft alles seinen gewohnten Gang. Jeder kümmert sich um seine Arbeit und wer gerade am Briefkasten an der Straße vorbeikommt nimmt die Post mit.
 

 
Jess überlegt noch, sind sicher wieder nur Rechnungen, das hat Zeit. Aber dieses Mal ist ein Brief von einem Bekannten aus früheren Zeiten dabei, Mark, der für die Brauerei Anheuser Busch Bier ausliefert.

Beim Abendessen sieht Jess erfreut auf sein Feierabendbierchen.

 

 
Nachdem er gegessen hat erzählt er:
Die Einwanderer haben auch Bier nach Amerika mitgebracht. Sie haben mit dem Lagerbier eine Methode gefunden, die es lange haltbar macht und es kann gut in Fässern transportiert werden. Budweiser, einfach Bud, ist das Beste, die produzieren schon seit 1876. Sie haben Studebaker für den Biertransport umbauen lassen.
(Jess kann nicht wissen, dass die erste Fahrt der legendären Budweiser Clydesdales mit einem Hitch von acht Pferden gezogen am 7. April 1933 in St. Louis die Pestalozziroad hinunter stattfand um das Ende der Prohibition zu feiern und das erste Bier danach zu verkaufen. August Anheuser Busch Jr. präsentierte diesen Bierwagen in Rot, Weiß und Gold seinem Vater August Anheuser Busch Sen. als Geschenk. Er erwartete ein neues Auto und wurde von den Clydesdales begrüßt, die später Werbeikonen wurden.)

Jess erzählt weiter:
Den Stall bei St. Louis habe ich gesehen als ich bei einem Rodeo in der Stadt war. Ich habe mich mit einem der Fahrer damals angefreundet und ab und zu schreiben wir uns noch. Mal sehen was Mark berichtet!

Jess runzelt die Stirn:
Klingt ja gar nicht gut! Er hat ein völlig verstörtes Pferd nach einem Unfall und fragt ob ich es nehmen würde. Die Brauerei nimmt nur Drafter in körperlichem Bestzustand. Der Wallach hat anscheinend Wunden an Körper und Seele. Die körperlichen Wunden sind einigermaßen verheilt, aber sonst ist er nicht mehr wie vorher. Er lässt sich nicht mehr anspannen und ist wohl schwierig im Umgang geworden nach dem Unfall. Mark befürchtet, dass er in der Wurst landet.

Laura ist skeptisch:
Lass dich aber nicht auf zu viel ein Jess! Clydesdales sind groß und stark, da hast du keine Chance wenn der gefährlich wird weil er nach dem Unfall nicht mehr richtig im Kopf ist.

Jess nimmt Laura in die Arme:
Honey, du weißt, dass ich vorsichtig bin. Warten wir doch erst einmal ab. Mark kennt mich, er weiß, dass ich so schnell nicht die Flinte ins Korn werfe und dem Wallach eine Chance gebe. Soll er ihn mit der Bahn schicken!

Jess schreibt Mark zurück, dass er es versuchen will und zwei Wochen später kommt ein Telegramm, dass der Wallach mit dem Mittagszug in Laramie ankommen wird.

Jess reitet los. Unterwegs sieht er eine Wölfin mit ihren Jungen.

 

 
Sie steht auf einem Felsen und ruft nach ihrem Gefährten.
 

 
Der junge Hengst Rodante erschreckt sich, aber Jess hat ihn sofort wieder unter Kontrolle und beruhigt ihn.

Jess kann auf dem Weg in die Stadt noch ein Rehkitz beobachten.

 

 
Jess murmelt vor sich hin:
Hoffentlich passt deine Mama gut auf dich auf. Du bist ein gefundenes Fressen für die Wölfe.
 

 
Endlich kommt Jess in Laramie an. Der Zug ist ausnahmsweise pünktlich und er kann den Wallach selbst abladen. Mark hat noch einige Fässer Budweiser für Jess mit auf die Reise gegeben. Jess strahlt daher mit der Sonne um die Wette, schnappt sich den Clydesdale und nimmt ein Fass gleich mit auf den Sattel. Die anderen lässt er bei John im Laden und holt sie später mit dem Wagen ab.

Jess macht dem Wallach ein Knotenhalfter um und macht sich mit ihm und dem Fass auf den Weg zurück zur Ranch.

 

 
Alle staunen über den großen Wallach. Grandpa Frank fragt:
Wie heißt dieses Monstrum denn?

Jess lacht:
Natürlich Bud! Die Fahrer geben den Pferden immer einfache kurze Namen wie John, Duke, Jake damit sie sofort auf Zuruf reagieren. Bud ist schon o.k., so schlimm ist er gar nicht. Mark kann es nicht lassen, er schickt ihn im Showoutfit und das Beste wir haben ein paar Fässer Bud, yeah, der Feierabend kann kommen. Bier ist gut, von Whisky werde ich immer so schläfrig.

Laura lacht:
Ich denke daran wie du neben dem Fohlen gepennt hast, Jess.

 
 
Jess grinst:
Kann ja mal passieren, heute Abend gibt es Bud, wenn ich den großen Bud versorgt habe.

Grandpa Frank sieht das Fass schon erwartungsvoll an.

 

 
Jess bringt den Wallach Bud zu seiner Stute Flowergirl und ihrem Fohlen auf die Weide damit er Pferdegesellschaft hat.
 
 
Dann geht Jess ins Haus. Grandpa Frank bekommt auch sein Bier.
 

 
Am nächsten Tag beginnt die Arbeit mit Bud.

Jess lockt ihn mit einer Mohrrübe.

 

 
Bud setzt sich gleich in Bewegung auf Jess zu der ihn beim Namen ruft.
 

 
Jess halftert den großen Wallach. In den nächsten Tagen sieht er wie umgänglich Bud ist. Bis jetzt kann er nichts von einer Störung feststellen. Bud akzeptiert den Hund Teddy und lässt auch den kleinen Raylan auf seinem Rücken sitzen.
 

 
Jess schiebt jeden Tag Übungseinheiten für Bud ein ohne ihn zu überfordern. Er läuft jeden Tag ein Stück länger mit ihm.
 
 
Raylan ist begeistert von dem gutmütigen Riesen.

Sogar halten lässt sich Bud von Raylan und Jess striegelt seinen Riesen dem er kaum über den Rücken sehen kann.

 
 
Als er einige Tage später den Versuch machen will Bud das Draftergeschirr anzulegen, legt dieser die Ohren an und verschwindet beim Anblick des Kummets.

Es hilft auch nichts als er die Cream Drafter Stute Sugar mit dem Geschirr sieht.

 
 
Na dann nicht Bud, versuchen wir etwas ganz anderes! meint Jess dazu.

Er spricht ruhig mit Bud und wagt viel wenn es niemand sieht.

Er kann Bud auf den Rücken drehen und setzt sich auf ihn.

 
 
Es klappt jeden Tag etwas besser. Bud vertraut Jess, dass nichts Schlimmes passiert.
 
 
Jess geht immer weiter. Er setzt sich auf Bud und trinkt sein Feierabendbier.
 
 
Jess überlegt was Bud so ausflippen lässt. Er ist sonst absolut zuverlässig im Umgang und einfach nur lieb.
 
 
Nach einigen Schluck Bier in der Ruhe der Natur kommt Jess ein Gedanke:
Kann es sein, dass Bud das schwere Kummetgeschirr mit dem Unfall verbindet? Ich versuch es morgen mit dem Brustblattgeschirr. Das Cart ist leicht, dann muss es kein Kummetgeschirr sein.

Als Jess am Abend das Springfieldgewehr nach der Reinigung noch auf dem Tisch liegen hat meint Laura:
Darling, ich habe dich mit Bud gesehen und habe Angst um dich. Du wagst zu viel. Muss erst etwas passieren Jess?

 
 

Jess erwidert:
Honey, das lass mal meine Sorge sein, ich passe schon auf. Ich habe da so eine Idee. Morgen ist der große Tag.

Laura meint dazu:
Weißt du was, du solltest ein Buch schreiben über den Umgang mit schwierigen Pferden und Bullen. Dein Wissen sollte erhalten werden.

Jess grinst:
Honey, wenn ich alt bin und ganz viel Zeit habe mache ich das vielleicht. Wie wäre es Bullenhaltung - (k)eine Hexerei! Aber jetzt widme ich mich erst einmal Bud. Ich habe da so eine Idee.

Am nächsten Morgen lässt sich Bud ohne Probleme zu machen das Brustblattgeschirr anlegen. Jess spannt ihn vor das Cart und fährt los. Der große Wallach benimmt sich als hätte er nie etwas anderes getan.

 
 
Bud bringt auch nicht aus der Ruhe, dass Teddy dem Gespann folgt.
 
 
Der kleine Raylan sieht seinen Dad, rennt hinterher und springt hinten auf das Cart.
 
 
Jess lässt Bud langsamer gehen.
 
 
Siehst du Raylan, Bud hat Angst vor dem schweren Draftergeschirr. Es erinnert ihn an den Unfall und lässt ihn so verrückt reagieren. Er ist ein wunderbares Fahrpferd und lässt sich so leicht lenken, sogar auf Zuruf. Das muss ich heute Abend unbedingt Mark schreiben. Er wird sich freuen, dass es Bud hier so gut geht.

Laura ist stolz auf ihren Mann nachdem sie hört wie gut Bud vor dem Cart läuft. Wieder einmal konnte einem gestörten Pferd auf der Tumbleweedranch geholfen werden.