Er treibt ihn rücksichtslos zu immer schnellerem Galopp an. Auf der ganzen Strecke macht er keine Pause oder schlägt wenigstens eine langsamere Gangart ein. So brettert er wie ein Verrückter die Mainstreet bis zum Ende der Stadt herunter wo sich Harrys Mietstall befindet. Die Leute springen an die Seite, eine ältere Lady lässt vor Schreck ihren Einkaufskorb fallen, andere holen schnell die Kinder von der Straße. Der Sheriff guckt aus dem Fenster seines Büros und schüttelt nur seinen Kopf.
Jess stoppt Sabola abrupt am Mietstall, wo sein Schulfreund Harry gerade ein Hufeisen in Arbeit hat. Er ist ein Schrank von Mann und Besitzer des Mietstalls, Schmied und Stellmacher in einer Person. Jess hat gerade einen Fuss aus dem Steigbügel, da kommt Harry, reißt ihn vom Pferd und wirft ihn mit voller Wucht in einen Strohhaufen. Sein Rücken trifft die Bretter zur nächsten Pferdebox in der das dort untergebrachte Pferd wiehert und steigt. Jess hat körperlich keine Chance gegen Harry und wettert: Was soll das denn Harry?
Harry ist nur noch wütend. Eigentlich will ich dir ja nicht weh tun, aber du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun Jess. Du bretterst in die Stadt wie ein Wilder, guck dir dein Pferd an! Es hat Schaum vorm Maul, zittert, ist klatschnass und kurz vor dem Umfallen. So geht man nicht mit Pferden um! Gerade du predigst immer, dass man schonend reiten soll. Was soll das?
Jess schüttelt sich nur und klopft sich das Stroh aus seinen Klamotten. Leck mich doch Harry, ich bin jetzt beim Bestatter und anschließend im Saloon. Kümmer dich um den Gaul!
Harry schüttelt seinen Kopf, nimmt dann aber Sabola, sattelt ihn ab, reibt ihn trocken und legt ihm dann eine Decke über.
Jess geht zum Bestatter, der Bescheid weiß was passiert ist. Er hat es vom Reverend gehört bei dem Grandpa Frank schon am Morgen vorgesprochen hat als Jess schlafen gegangen ist. Der guckt sich um und befindet die Kindersärge zu groß. Er sieht dann doch noch einen sehr kleinen schlichten weißen Sarg mit schwarzen Beschlägen in einer Ecke für den er sich entscheidet. Er ist sehr erstaunt als er vom Bestatter hört, dass der Reverend am nächsten Tag bei der Beerdigung ein paar Worte sprechen will und meint: Ich dachte immer die Kirche interessiert sich nicht für Totgeburten. Mir hat der Reverend gerade noch zum Glück gefehlt. Mein Dad hat es sicher für Laura gemacht. Egal, bring den Sarg zur Ranch, hier sind die Dollars! Wenn mich jemand sucht, ich bin bei Sam im Saloon und werde mich jetzt besaufen. Wenn ich die Trauer nicht wegreiten kann klappt es ja hoffentlich mit Vergessen wenn ich mich hemmungslos volllaufen lasse.
Im Saloon verlangt er gleich einen doppelten Whisky und hält sich gar nicht erst mit Bier auf. Er trinkt das Glas in einem Zug. Sam fragt: Willst du noch ein Glas?
Jess erwidert: Was soll ich mit noch einem leeren Glas? Stell mir gleich die Flasche hin!
Sam schüttelt nur den Kopf und wundert sich. Die schöne Rosanne kommt die Treppe herunter und sieht Jess. Das Saloongirl strahlt ihn an: Da ist ja unser Sunnyboy von der Tumbleweed. Du warst aber schon lange nicht mehr hier.
Jess knurrt: Lass mich in Ruhe! Ich will mich einfach nur besaufen und vergessen.
Rosanne legt ihren Arm um Jess`Hüfte und zieht ihr Kleid hoch bis man die Spitze ihres Dessous sieht. Komm doch mit rauf in mein Zimmer! Da vergisst du alles.
Jess nimmt ihren Arm weg und meint: Sorry Rosanne, du setzt auf den falschen Hengst. Ich betrüge meine Frau nicht. Such dir dafür einen anderen Gentleman, hier sind ja genug!
Inzwischen kommen Harry und John aus dem Laden, werfen dem Saloonbesitzer den Dollar für den Whisky hin und schleppen Jess ab ehe der Sheriff auftaucht. Sie gehen mit ihm in Johns Wohnung und flössen ihm warmen Kaffee ein worauf er nach den zwei doppelten Whisky ziemlich schnell wieder klar ist. John brät ihm noch ein Steak, weil er Jess ansieht, dass er heute noch nichts gegessen hat.
Harry und John sind zufrieden. Harry meint: Manchmal ist Besaufen ja nicht schlecht, aber nicht jetzt nach allem was war Jess. Du gehörst nach Hause zu deiner Familie. Nimm dein Pferd und reite langsam wieder nach Hause!
Jess bedankt sich bei Harry und John mit den Worten: Danke, es geht doch nichts über gute Freunde. Ich glaube ich habe ziemlichen Bullshit gebaut.
Wieder auf der Ranch entlässt Jess Sabola auf die Weide.
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