Jess lässt sich von Laura nicht aufhalten und reitet langsam der Stelle entgegen an der die Büffeljäger lagern.
 

 
Zur gleichen Zeit reitet Laura nach Laramie, weil sie den Sheriff zu Hilfe holen will. Der ist aber als Zeuge in einem Gerichtsverfahren, hört sie vom Deputy (Hilfssheriff), der sich nicht mit Jenkins anlegen will und verspricht, dass er Roy Bescheid sagt nach Ende der laufenden Gerichtsverhandlung.

Jess handelt nicht überstürzt, sondern überlegt sich einen Plan und kommt zu dem Entschluss zuerst faire Verhältnisse Mann gegen Mann zu schaffen und nicht wie bei der ersten Begegnung Drei gegen Einen. Aus diesem Grund hat er die Haltbarkeit des Lassos überprüft, das er in der Nähe des Lagerplatzes der Jäger, die immer noch damit beschäftigt sind toten Büffeln das Fell abzuziehen, in zwei Teile schneidet. Jess hat bei den Cheyenne gelernt sich lautlos anzuschleichen. Erst nimmt er sich den abseits arbeitenden Jäger vor und hält ihm sein Messer an den Hals:
"Keinen Ton! Sonst bist du ein toter Mann."

Jess fesselt den Jäger an einen Baum und knebelt ihn damit er seine Kumpel nicht aufmerksam machen kann. Jess denkt, das war Nummer eins und ruht sich dann eine Viertelstunde aus bevor es den anderen auffällt, dass einer fehlt. Dann greift er sich den zweiten Jäger lautlos, fesselt und knebelt ihn genau so. Danach ist er erschöpft und ruht sich einen Weile bei seinem Pferd aus. Jess hat nicht mitbekommen, dass Tatanka einen Hügel vor ihm ist und an den Kadavern der toten Bisons schnüffelt.

 

 
Nach einer Weile des Ausruhens entschließt sich Jess auf Luther Jenkins zuzureiten. Er steigt vom Pferd und spricht ihn an:
"Howdy Luther Jenkins! Du bist ja immer noch hier. Ich mag es nicht, wenn man meine Frau belästigt. Ich denke wir haben noch einiges zu klären."

Luther Jenkins bearbeitet ein Büffelfell und guckt auf:
"Wen haben wir denn da? Unseren Indianerfreund! Hast du noch nicht genug vom letzten Mal Rancher? Ja, ich bin immer noch hier und warte auf Anweisungen der Union Pacific."

Jess lacht:
"Da kannst du warten bis du schwarz wirst. Die Union Pacific legt sich nicht mit dem Gouverneur von Wyoming und mächtigen Senatoren an, die den National Forest beschlossen haben."

Luther Jenkins knurrt:
"So ein moderner Schwachsinn! Du bist auf der Seite der Rothäute und hast mir das Geschäft vermasselt."

Jess erwidert:
"Ich bin auf niemandes Seite höchstens auf der Seite der Gerechtigkeit. Verschwinde von hier und lasse meine Frau in Ruhe!"

Aus den Augen von Luther Jenkins blitzt es böse. Er guckt sich um und macht eine Handbewegung.

Jess antwortet gelassen:
"Da kannst du lange warten! Dieses Mal sind deine Kumpel nicht da um dir zu helfen. Die habe ich beide aus dem Verkehr gezogen. Gib endlich auf und verschwinde von hier!"

Jenkins ist nicht der Mann, der so schnell aufgibt:
"Ich mache dich fertig, du hast mir gar nichts zu befehlen."

Jess ist auf diese Reaktion gefasst und weiß jetzt, dass er diesen Mann nicht mit Worten umstimmt:
"Das werden wir noch sehen wer wen fertig macht."

Einige Minuten umkreisen sich beide Kontrahenten. Jess zieht das rechte Bein nach mit dem er mehr Schwierigkeiten hat und hofft, dass dieses Stadium des Kampfes der unausweichlich ist, nicht zu lange dauert. Luther Jenkins springt nach vorn und greift an. Jess muss einige Schläge einstecken, aber dann teilt er auch gut aus. Die Klimmzüge und das Laufen auf Krücken haben ihn stark gemacht. Luther Jenkins muss einiges einstecken, Jess bekommt einen Schlag auf die Lippe die daraufhin blutet und auf die Rippen. Aber er ist in dem Moment so voll Adrenalin, dass er die Schmerzen nicht merkt. Er realisiert aber, dass seine Kräfte schwinden und versetzt Jenkins einen Schlag, der ihn umwirft. Jenkins tritt in dem Moment zurück, so dass Jess durch die Luft fliegt und direkt neben der Stelle landet an der der Tomahawk von Red Eagle liegt. Jess rappelt sich auf mit dem Tomahawk in der Hand und schwingt ihn. Jenkins realisiert, dass Jess damit das bessere Argument hat und ruft:
"Wenn du ein Mann bist, dann töte mich!"

Jess fahren die Worte von Takoda und von Laura durch den Kopf. Er wirft den Tomahawk mit einem Aufschrei und aller Kraft direkt neben Jenkins Kopf und erwischt ein Stück seines Ohres:
"Ich verschone dich aber komme mir nie wieder unter die Augen. Dann kann es sein, dass ich es mir anders überlege!"

Jess ist am Ende seiner Kraft und humpelt angeschlagen zu seinem Pferd. In dem Moment nimmt Jenkins die Sharps. Jess hört das bekannte Geräusch mit dem das Gewehr entsichert wird. Was sich jetzt abspielt geschieht in Sekunden. Die Erde bebt, Jess schreit laut: "Nein!" Aber er kann nichts mehr tun. Jenkins reißt seine Augen weit auf. Sein Unterbewusstsein spielt ihm einen Streich. Er sieht den verhassten Rancher mit einem Gewehr auf sich zureiten.

 

 
Dann sieht er im Nebel Tatanka, den weißen Büffel aus der Indianerlegende.
 


(Das Bild wird mit freundlicher Genehmigung der J. Dunson Ranch verwendet,
lieben Dank Chris.)

 
Jess kann das Unvermeidliche nicht ändern, sondern nur mit aufgerissenen Augen verfolgen was passiert. In Wirklichkeit rennt Tatanka im Galopp auf Jenkins zu. Er rammt seinen Oberkörper und durchbohrt mit den Hörnern seine Brust. Ein Horn durchbohrt Jenkins`Herz und er ist schon tot, bevor sein Körper den Boden berührt.
 
 
Tatanka ist aufgeregt und lässt von Jenkins ab. Jess sieht das viele Blut auf Tatankas Schopf und den Hörnern:
"Lauf nach Hause, lauf auf die Ranch Tatanka!"

Tatanka hat es nicht eilig und schlendert langsam los.

 
 
Jess ringt immer noch nach Luft und kann nicht fassen was passiert ist. Ohne das Eingreifen von Tatanka hätte Jenkins ihn von hinten erschossen. Takodas Prophezeihung hat sich bewahrheitet, der Geist des Büffels ist zu Hilfe gekommen. Jess hält sich die schmerzenden Rippen, nimmt sich eines der Büffelfelle und deckt die Leiche von Luther Jenkins damit zu.
 
 
Daneben liegen die Sharps und der schwere Tomahawk von Red Eagle. Die blutüberströmte Leiche ist kein schöner Anblick. Jess steht mühsam wieder auf und wendet sich nach einem letzten Blick auf Jenkins seinem Pferd zu.
 
 
Er zieht sich mit seiner letzten Kraft aufs Pferd und reitet langsamen Schrittes über den Hügel. Von Tatanka sieht er nur noch die Rückseite. Er nimmt den Weg über einen anderen Hügel.
 
 
Jess ruft ihm noch einmal hinterher:
"Lauf auf die Ranch, nach Hause Tatanka, ich komme auch!"

Jess hat Angst um Tatanka, die beiden Büffeljäger haben gesehen, dass er Jenkins getötet hat und es ist im Westen so wie überall, dass ein Tier, das einen Menschen tötet, getötet wird. Jess möchte möglichst schnell hinterher, aber es ist ihm körperlich nicht möglich. Nach dem schweren Zweikampf hat er einen heftigen Krampf im rechten Oberschenkel, dass ihm die Tränen in die Augen schießen. Er muss sich vom Pferd herunterlassen und fällt auf die Knie. Sein Pferd läuft Richtung Tumbleweed. Jess schreit ihm noch hinterher:
"Du Mistbock, warte, ach, auch egal, ich komme sowieso nicht mehr hoch."

Nach einiger Zeit kommt Laura auf Golden Nugget und ist erleichtert ihren Mann lebend zu sehen. Sie reitet schnell heran, springt vom Pferd und geht auch in die Knie.

 
 
"Darling, bist du in Ordnung? Hast du Jenkins....?"

Laura spricht es nicht aus. Jess ist froh, dass seine Frau da ist:
"Nein Laura, ich habe ihn nicht getötet. Der Geist des Büffels hat anders entschieden. Takoda hat mal wieder Recht. Guck dir Jenkins nicht an, es ist kein schöner Anblick! Ich bin erleichtert, dass er tot ist. Er wird nie wieder einen Menschen oder Tiere töten, nie wieder Frauen belästigen und nie wieder einem Menschen so weh tun wie mir."

Laura ist erschüttert aber auch erleichtert, dass Jess heil aus der Sache gekommen ist und Jenkins nicht getötet hat. Sie sieht auch gleich, dass er fix und fertig ist und nicht in der Lage zu laufen oder auf ein Pferd zu steigen. Sie gibt ihm aus der Feldflasche zu trinken.

 
 
Laura wischt ihm das Blut von der Lippe aus dem Gesicht und umarmt ihren Mann. Sie sind noch lange sich umarmend und küssend beieinander. Jess streicht Laura über die Haare:
"Es ist vorbei Honey."

In der Zwischenzeit ist erst das Quarterhorse von Jess auf der Ranch angekommen, nicht lange danach kommt Tatanka. Hetty ist draußen, öffnet das Tor zur Bullenweide und lässt ihn herein. Sie sieht das Blut auf den Hörnern und Tatankas Schopf, erfasst, dass es nicht vom Büffel stammt und weiß, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Sie holt einen Kübel Wasser und Kernseife und bringt es fertig dem Büffel Hörner und Schopf zu waschen.

In der Zwischenzeit ist der Sheriff Roy am Tatort, sieht die zugedeckte Leiche von Luther Jenkins und die Kampfspuren der Männer von denen einer das rechte Bein nachzieht. Er findet die gefesselten Büffeljäger und hört von ihnen, dass ein Bison Jenkins getötet hat und nicht der Rancher, der den Kampf gewonnen hat. Der Sheriff lässt die Beiden laufen unter der Bedingung, dass sie auf Nimmerwiedersehen aus der Gegend verschwinden. Das lassen sich die Jäger nicht zweimal sagen. Roy nimmt die Spuren vom Bison auf.

Zur gleichen Zeit hilft Laura nach der langen Zeit des Ausruhens ihrem Mann aufs Pferd. Sie nehmen einen anderen Weg als der Sheriff der hinter Tatanka her ist.

 
 
Roy liest die Spuren zielsicher und kommt vor Laura und Jess auf der Tumbleweed an. Hetty und Frank stehen an der Bullenweide. Frank hat sich vor den Kübel mit dem inzwischen blutroten Wasser gestellt damit ihn Roy nicht sieht.
"Howdy Hetty und Frank! Ich verfolge einen Büffel, der Luther Jenkins getötet hat. Habt ihr den gesehen? Die Spur führt direkt auf die Tumbleweed. So wie Jenkins Leiche aussieht muss der Büffel voller Blut sein."

Hetty schüttelt den Kopf:
"Tatanka war die ganze Zeit auf der Weide. Guck ihn dir doch an Roy, er ist ganz sauber und hat so schönes Fell! Hast du Jess gesehen? Wir machen uns große Sorgen um ihn. Sein Pferd ist allein zurück gekommen."

Roy antwortet:
"Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Am Kampfort war er nicht. Ich habe aber jede Menge Spuren gesehen von einem Mann, der sein rechtes Bein nachzieht. Das war er. Es hat einen erbitterten Kampf zwischen ihm und Jenkins gegeben. Er hat auch Jenkins Leiche, die furchtbar zugerichtet ist, zugedeckt und die beiden Büffeljäger zu handlichen Paketen verschnürt. Nun, es regnet gleich wenn ich den Himmel betrachte. Dann verwischen die Spuren ohnehin. Ich werde wohl den tierischen Mörder nicht finden. Vielleicht findet Laura ihren Mann. Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen. Schönen Abend noch für Euch Hetty und Frank!"

Frank und Hetty gucken sich erleichtert an.

Roy grinst sich eins, nachdem er ein Stück geritten ist, streichelt er seinen Wallach am Hals:
"So Gus, wir müssen zurück in die Stadt. Du bekommst in Harrys Stall eine gute Mahlzeit und ich muss mich mit den Cowboys von zwei Herden herumärgern, dass die nicht die Bürger beim Schlafen stören, Sams Saloon zertrümmern und seine Mädchen belästigen. Das wird noch eine lange Nacht für mich. Dem Bestatter muss ich noch sagen, dass er Jenkins Leiche abholen soll. In den Bericht werde ich schreiben, dass der Regen die Spuren vom tierischen Mörder verwischt hat und ich die Verfolgung aufgeben musste. Es ist rührend wie die beiden Oldies den Büffel von Jess beschützen. Der ist nicht aggressiv und hat Jess nur geholfen. Er hat genug gelitten, ich werde ihm nicht den Büffel nehmen. Jenkins hat bekommen was er verdient hat. Frank hat sich vor den Kübel mit dem blutigen Wasser gestellt, dabei bin ich höher auf dir und habe das sehr wohl gesehen. Wie die Beiden das wohl geschafft haben, den Büffel zu waschen frage ich mich. Los Gus, ab nach Laramie!"

Frank und Hetty machen sich große Sorgen um Jess. Zu ihrer großen Erleichterung tauchen Jess und Laura endlich auf Golden Nugget auf.

 
 
Hetty und Frank helfen Jess, der kaum stehen kann vom Pferd. Jess fragt sofort:
"Dad, ist Tatanka wieder gekommen? War Roy da?"

Hetty beruhigt Jess:
"Tatanka ist hier auf der Bullenweide. Roy war da, ist aber wieder auf dem Weg zurück nach Laramie. Ich bin so froh, dass du lebst Jungchen. Das war wohl alles etwas viel für dich."

Jess wirft einen Blick auf die Bullenweide und sieht mit Erstaunen, dass Tatanka sauber ist. Fix und fertig wie er ist, fällt er nur noch ins Bett. Der Zweikampf hat ihm alles abverlangt.

Am nächsten Morgen als die Kinder zur Schule sind und nur noch Hetty, Frank und Laura am Tisch sitzen fragt Jess:
"Wie habt ihr es fertig gebracht Tatanka zu waschen? Wie habt ihr seinen Kopf runter bekommen? Ich habe lange gebraucht bis ich einen Weg gefunden habe. Meine Angst war so groß, dass Roy ihn tötet was er eigentlich tun muss. Mit Tatanka muss unser Geheimnis bleiben. Er soll nicht sterben. Er wird nie wieder einen Menschen töten."

 
 
Hetty schmunzelt:
"Jess, ich habe dir oft zugesehen. Du gibst ihm ab und zu altes Brot, dann senkt er den Kopf und du striegelst ihm den Schopf. Ich habe unser neu gebackenes Brot geholt. Das hat ihm gut geschmeckt."

Jess lacht laut:
"Mensch Hetty, du hast das neue Brot geopfert? Klar schmeckt ihm das noch besser. Und wie hast du das Blut abbekommen?"

Hetty antwortet trocken:
"Wasser und Kernseife, damit geht es am besten."

Jess guckt Hetty entgeistert an:
"Das macht dir so schnell niemand nach, alle Achtung Hetty. Du hast dem Büffel den Arsch gerettet. Dad, dann pass mal auf, dass du nicht krank wirst, dann wirst du mit Kernseife abgeschrubbt, nein, stimmt eigentlich nicht. Ich habe nach dem Waschen immer gut gerochen."

Hetty lacht:
"Für dich nehme ich doch keine Kernseife. Laura hat so gute Seife mit Rosenduft."

Laura fällt alles aus dem Gesicht:
"Ihr wisst aber wie teuer die ist? Das ist der wenige Luxus, den ich mir gönne. Jetzt weiß ich auch wo meine Seife geblieben ist."

Jess umarmt seine Frau:
"Ach Honey, für deinen Mann ist doch auch das Beste gut genug. Habt morgen einen schönen Independence Day mit den Kindern! Ich bleibe dieses Mal zu Hause, aber ihr könnt euch einen schönen Tag machen und das Feuerwerk in der Stadt genießen. Ich ruhe mich hier aus, das ist besser für mich."

So kommt es, dass die Familie den Independence Day ohne Jess in Laramie verbringt. Jess ist erleichtert, dass die Sache mit Luther Jenkins endlich vorbei ist und genießt die Ruhe und bei Tatanka zu sein, den er mit einem großen Bündel Heu verwöhnt.

 
 
In diesem Sinne morgen HAPPY INDEPENDENCE DAY!