Nachdem sich alle wieder einigermaßen gefasst haben, dass der Vormann Paddy tatsächlich die Landärztin Abby geheiratet hat, erscheint noch Abbys Schwester, die Tierärztin, auf der Tumbleweedranch.
 

 
Laura kommt auch dazu und nun wollen es alle von Abby genauer wissen, denn allen ist Paddys Spruch bekannt, dass nichts schlimmer ist als zu heiraten oder sein Pferd zu verlieren. Jess grinst dazu nur:
"Vermutlich hat Paddy erkannt, dass eine Heirat doch kein Weltuntergang ist. Ich habe ihm immer schon gesagt, dass man auch manchmal von seinen Prinzipien abrücken muss. Los Abby, erzähl doch mal von eurer klammheimlichen Hochzeit, Paddy ist mit Arbeit eingedeckt. Der kommt so schnell nicht ins Haus."

Abby guckt ganz gedankenverloren und erzählt wie ihr Paddy gleich am nächsten Morgen nachdem sie ihn gefunden hat, einen Antrag gemacht hat, den sie allerdings abgelehnt hat. Sie haben die Pferde gesattelt und sind weiter Richtung Laramie über die kleinen Ansiedlungen geritten. Patrick ist nicht der Mann, der sofort aufgibt. Er hat nicht lockergelassen.

Hetty fragt:
"Aber wie war das denn, eine Hochzeit so ganz im geheimen ohne Feier, ohne Gäste? Ich kann mir das gar nicht vorstellen Abby."

Shannon lacht:
"Ich kann mir das von Abby sehr wohl vorstellen. Ihr gefallen so große Feiern mit vielen Leuten gar nicht und das ist bei Paddy sicher auch so."

Abby lächelt ein Lächeln, das tief aus ihrem Herzen kommt als sie daran denkt, WIE ihre Hochzeit war.

Immer wieder hat sie auf dem Rückweg Paddys Anträge abgelehnt, weil sie ihn so sehr liebt und weiß wie freiheitsliebend und ungezähmt er eigentlich ist. Aber er gab nicht auf und irgendwann schaffte er es sie umzustimmen.

In Rock Springs einer kleinen Ansiedlung mit einer noch kleineren Kirche baten sie den Reverend sie zu trauen, ohne Gäste, ohne festliche Kleidung. Abby hatte ihre Reitkleidung an und Paddy die dunkle Jacke, die er an besseren Spieltischen zu tragen pflegte. Es war Paddy gelungen einen wunderschönen Blumenstrauß aufzutreiben und zu Abbys großer Überraschung hatte er auch Trauringe gekauft. Es waren die teuersten, die es in dem Kaff gab wobei man sagen musste, dass es nur eine geringe Auswahl gab. Nach der Trauung speisten sie mit den Pfarrersleuten im Pfarrhaus, ein köstliches Mahl wurde serviert, das Abby in Auftrag gegeben hatte, ohne dass es Paddy wusste. Danach wollten sie schnell weiter nach Hause. Sie bedankten sich herzlich und die Pfarrersleute verabschiedeten das frisch gebackene Ehepaar mit den besten Wünschen für ihre gemeinsame Zukunft. Abby erzählt weiter:
"Kaum lag das Dorf hinter uns, forderte mich Paddy zu einem Wettritt heraus. Wir sind wie die Wilden geritten, wie der Wind hinauf in die Berge, bis Paddy plötzlich auf einer Hochebene anhielt. Er ist abgestiegen und hat mich unendlich zärtlich in den Arm genommen und mich aufgefordert, die Augen zu schließen. Dann führte er mich ein Stück bergauf. Als er mich bat, die Augen wieder zu öffnen, standen wir an einem Felsabriss mit einem wunderbaren Ausblick auf einen kleinen See.

 

 

 
Ein Wolf heulte in der Ferne.
 

 
Eine Wölfin führte Junge.
 

 
Ein Adler landete am Seeufer.
 

 
Paddy hat mir Otter und einen Baumstachler gezeigt.
 

 
Eine Rocky Mountain Ziege konnten wir beobachten.
 

 
Eine Herde Büffel lag friedlich wiederkauend im Gras. Der Boss der Herde passte auf.
 

 
Paddy hatte diesen schönen Platz auf dem Hinweg Richtung Arcola entdeckt und jetzt teilte er ihn mit mir. Es war eine so zauberhafte Stimmung und dann legte er die Decke hin und ich habe erfahren wie zärtlich, aber auch stürmisch und leidenschaftlich er ist."
 

 
Laura meint:
"Ach wie schön! Dagegen sind die üblichen Hochzeiten ja langweilig. Jess, hast du zugehört??? Mich gibt es auch noch und nicht nur die Rancharbeit."

Jess guckt Laura mit seinen blauen Augen liebevoll an:
"Honey, jetzt wo Paddy wieder da ist, wird alles besser und wir haben auch wieder Zeit für uns. Ich glaube ich spreche für alle, wenn ich sage, dass sich Abby und Paddy das kleine Haus hinter dem Hügel für sich fertig machen können, jetzt wo sie doch verheiratet sind müssen sie auch etwas für sich haben. Sammy wird älter und kann dann Paddys Zimmer bekommen."

 

 
Abby rennt gleich zu Paddy und erzählt ihm die Neuigkeit mit dem kleinen Häuschen, dass sie sich fertig machen können. Jess lacht:
"Wahrscheinlich war das von meinen Vorfahren "Think Big" gedacht, wir hatten auch mal Rinderherden und früher Vormann mit Familie, aber ich züchte lieber Pferde und für Paddy war das Zimmer mit Familienanschluss zunächst besser. Mit dem kleinen Haus habt ihr aber noch viel Arbeit. Da hat lange niemand mehr drin gewohnt. Aber ihr habt ja Zeit."

Hetty meint, dass Paddy jederzeit am Tisch willkommen ist, da Abby ja doch ihren Beruf als Ärztin nicht aufgibt und viel unterwegs ist. Paddy grinst dazu und meint zu Jess:
"Irgendwie hast du es jetzt wohl geschafft mich hier mit Frau und Haus festzunageln."

Jess lacht:
"Geschieht dir recht, du Fiddlefoot! Einmal muss Schluss sein mit der Herumtreiberei und hier hast du jederzeit ein Zuhause Paddy."

Paddy ist verlegen und immer noch dabei zu lernen wie Familie funktioniert und er wundert sich immer noch über sich selbst, dass er sich Abby gegenüber so öffnen konnte und Abby ihn liebt trotz seiner nicht mit ihrer vergleichbaren Bildung. Abby hat wiederum erkannt, dass er wie sie freiheitsliebend ist, aber gleichzeitig verletzlich, da er viel zu früh auf sich allein gestellt war und es niemanden gab, der sich um ihn gekümmert hätte.