Während Paddy und Abby sich auf den Weg zurück zur TWR begeben haben, geht zu Hause alles den Gang der Dinge, wenn man davon absieht, dass Jess für seine eigentliche Arbeit mit den Pferden, die aus einreiten und einfahren besteht, keine Zeit mehr hat. Paddys Arbeitskraft fehlt an allen Ecken und nicht zuletzt seine Zuverlässigkeit. Noch mehr vermisst ihn Jess als Freund. Zugegeben, die erste Zeit zwischen den beiden Männern war ziemlich chaotisch, weil Paddy nach Jess`Ansicht als Drifter (Herumtreiber) Verantwortungsgefühl nicht in seinem Sprachschatz hatte. Wenn er Lust hatte angeln zu gehen, dann tat er es, war er müde, dann machte er auch über Tag ein Nickerchen und wenn er Hunger hatte, nahm er sich einfach etwas aus der Küche, was Laura und seinen Vater auf die Palme brachte. Immer wenn Paddy ein Schläfchen machte, kam Jess und erwischte ihn dabei. Paddy war der Meinung, dass Jess so etwas wie eine innere Alarmglocke für diese Situation hatte. Einmal ist es so weit gegangen, dass sich die Beiden in die Haare geraten sind und die Auseinandersetzung mit Fäusten ausgetragen wurde. Paddy ist zwar größer und stärker, aber er hat Jess unterschätzt. Nach einem Veilchen beiderseits und einigen Blutergüssen machten sie sich gegenseitig ihren Standpunkt klar.

Jess versteht ihn, dass er sein altes Leben nicht einfach von heute auf morgen aufgeben kann und zum Rancharbeiter werden und er versteht auch, dass Paddy denkt Jess wäre für einen jungen Mann zu ernsthaft und pflichtbewusst und auch Zeit für Pausen und Späße da sein muss. Das alles wurde nach der Prügelei, die keiner gewann, bequem im Gras liegend ausdiskutiert, begleitet von einem Schluck guten Whiskeys zu dem Jess grinste:
"Wie mein Dad sagt, nur für medizinische Zwecke! Wenn das keiner ist, weiß ich`s auch nicht."

 

 
Von Laura kam später der Einwand wie blöd Männer doch sind alles mit den Fäusten ausmachen zu müssen. Später legte Paddy diese schlechten Angewohnheiten ab und wurde so zuverlässig, dass Jess ihn zum Vormann gemacht hat. Oh, wie sehr Jess seinen Vormann nicht nur wegen der Arbeit sondern als Freund vermisst!

Jess` älteste Tochter Jolene weiß, was in ihrem Vater vorgeht. Sie mag Paddy und seine lockere Art auch sehr gern und vermisst ihn. Sie beschließt ihrem Vater zu helfen. Mit Snowflake, den sie liebevoll Snowy nennt muss etwas passieren. Sie hat schon festgestellt, dass er weiblichen Wesen mit höherer Stimme aufgeschlossen ist. Vor Männern hat er Angst.

 

 
Jolene weiß auch, dass ihr Vater Angst um sie hat und es mit gemischten Gefühlen sieht, wenn sie sich um den Schimmel kümmert. So nutzt sie die Zeit als er außer Sichtweite ist, sattelt ihn, was sie schon häufiger gemacht hat, nur das Tack anlegen, mehr nicht. Sie sucht sich eine Aufstieghilfe und lockt ihn zu sich:
"Komm Snowy komm her mein Guter!"

Der Schimmel weiß, dass von dem Mädchen, das immer etwas Leckeres für ihn hat, keine Gefahr ausgeht und kommt näher.

 
 
"He Snowy, komm schon näher! Whoa, bleib stehen! Wenn du bloß nicht so hoch wärst!"

Jolene wagt es und steigt auf. Zuerst ist Snowy überrascht. Wo ist das Mädchen hin, das so beruhigend zu ihm spricht? Sie tätschelt ihn von oben, seine Ohren gehen nach hinten und er versteht. Er merkt das Gewicht auf seinem Rücken, aber das Fliegengewicht stört ihn nicht. Er findet sein Gleichgewicht mit der jungen Reiterin und versteht auch gleich was sie will wenn sie den Schenkeldruck erhöht. Die Zügel hält sie mit leichter Hand. Reining ist etwas für später, nicht alles auf einmal hat sie bei ihrem Dad beobachtet.

 

 
Jolene ist glücklich, dass sie es geschafft hat und Snowy ist jetzt ein Pferd mit Job, auf dem Weg ein zuverlässiges Ranchpferd zu werden und wenn es erst nur für Ladies ist.

Jess hat in der Zwischenzeit die anliegenden Arbeiten erledigt, denkt an Paddy und seine Worte, dass Pausen auch sein müssen. So holt er Sammy, seine Jüngste, die eine riesige Freude hat, wenn sie mit ihrem Dad auf dem gutmütigen Charlie Broken Horn reiten darf.

 

 
Laura beobachtet die Szene aus dem Fenster der Küche und freut sich, dass Jess sich doch einmal Zeit für die Kleinste nimmt, die vor Vergnügen kreischt. Der Longhorn hat die Ruhe weg, er kennt Kinder.

Jess guckt in die Ferne und kann es kaum glauben:
"Guck mal Sammy, dahinten ist Jolene und sie reitet Snowy, das gibt es doch nicht!"

Jolene sitzt entspannt im Sattel und der Schimmel hat nur Aufmerksamkeit für seine junge Reiterin.

 

 
Jess kann gar nicht fassen was er sieht und ist wahnsinnig stolz auf seine Älteste, stolzer kann ein Vater nicht sein. Jolene ruft ihm zu:
"Viel Spaß Dad und Sammy, ich bin etwas schneller, wir sehen uns zum Abendessen."

Jess ruft ihr noch hinterher:
"Sei vorsichtig Jo, sehr gute Arbeit, hab`dich lieb!"

Nachdem er Jolene hinterher sieht und dann mit dem Longhorn in eine andere Richtung wechselt, sieht er in der Ferne zwei Reiter, einen größeren mit breiten Schultern und einen schmalen schlaksigen. Jess mag es nicht, wenn Fremde auf seinem Land die Straße verlassen und reitet so schnell es der Bulle zulässt näher heran. Als er sieht wer da kommt fühlt er nur noch große Freude. Es sind Paddy und Abby, die endlich gemeinsam zurückkommen. Darauf hat Jess im Tiefsten seines Herzens gehofft und nun ist es wahr geworden. Abby strahlt und die Männer begrüßen sich herzlich, sie klopfen sich immer wieder auf die Schultern, bis Paddy schüchtern fragt:
"Jess, ist mein Job als Vormann noch zu haben? Ich weiß, mein Abhauen war nicht gerade gentlemanlike und es tut mir leid, dass ich dich fast über den Haufen geritten habe. Wenn du mich nicht mehr willst kann ich es verstehen."

Jess grinst:
"Du hast recht Paddy, das war nicht gut. Aber du weißt, dass ich nicht nachtragend bin. Welcome back auf der TWR! Dafür schuldest du mir aber ein paar Doppelschichten. Ich habe genug geschuftet und möchte etwas Zeit für meine Familie. Pferde zureiten brauche ich auch nicht mehr, das macht Jolene."

Patrick guckt anerkennend in die Ferne zu Jolene und Snowflake und meint dann:
"Klar, aber zuerst möchte ich mein Pferd besuchen. Es geht Dazzle Dance doch gut?"

Jess nickt:
"Der ist auf der Nordweide."

Auch Laura, Hetty und Frank kommen dazu und begrüßen Abby und Paddy. Dazzle Dance steigt vor Freude als er Paddy erkennt.

 

 
Dazzle Dance stürmt begeistert auf Paddy zu.
 

 
Paddy spricht beruhigend zu ihm. Abby ist auch auf die Weide gekommen.
 

 
Paddy stellt sich neben Abby und seine Hand sucht ihre.
"Dazzle Dance, darf ich dir meine Frau vorstellen?"

Jess kann gar nicht fassen was er hört:
"Wie war das jetzt Paddy? Nichts ist schlimmer als heiraten zu müssen oder sein Pferd zu verlieren?
War doch wohl nicht so schlimm. Ich gratuliere euch beiden von Herzen zu einer gemeinsamen Zukunft."

Alle müssen sich erst fassen und gratulieren dann dem frischgebackenen Paar von Herzen. Laura umarmt Abby und sagt leise zu ihr:
"Das musst du mir aber später genauer erzählen. Ich kann es gar nicht glauben."

Doch das ist eine andere Geschichte.