Das frisch verheiratete Paar Abby und Paddy arbeiten beide hart um das kleine seit Jahren leer stehende Haus, das Jess ihnen überlassen hat, herzurichten. Aber wie es so ist, die Renovierungen verschlingen einiges an Dollars, die die beiden nicht haben. Manchmal nehmen sie sich aber doch Zeit für traute Zweisamkeit.
 

 
Abby meint:
"Ich will ja nichts sagen, aber vielleicht hättest du doch billigere Trauringe kaufen können. Meinen Vater will ich nicht um Geld bitten, er ist mit unserer Heirat nicht einverstanden und Jess hat schon für uns genug getan. Er hat dir auch erlaubt von dem Holz hinter seinem Haus zu nehmen."

Paddy seufzt:
"Du hast ja recht und ich war beim Direktor der Bank. Dieser Rattler (Klapperschlange)

 

 
von Bankier hat nur gesagt, dass er uns keinen Kredit gibt, weil wir keine Sicherheiten haben. Das wird noch ewig dauern bis wir einziehen können."

Die Beiden haben nicht mitbekommen, dass Hetty hinter den Büschen Beeren pflückt und ungewollt dieses Gespräch mitbekommt. Als sie das nächste Mal in der Stadt ist, lädt sie den Bankier zum Abendessen ein und spricht in Johns Geschäft mit dessen Haushälterin, die sie dort zufällig trifft um herauszufinden mit welchem Essen man den Bankier beeindrucken kann. Zu Hause erzählt sie von der Einladung und meint:
"Mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig. Holman vermisst das vornehme Essen, das er aus dem Osten gewöhnt ist."

Jess meint:
"Wie wäre es mit wildem Truthahn, oben an der Nordweide habe ich welche gesehen."

Paddy meint:
"Danke Hetty, das ist jetzt wohl die letzte Chance diesen Rattler gnädiger zu stimmen. Für das Abendessen am Sonntag sorge ich."

Am Sonntag in der Frühe ist Paddy verschwunden. Jess wundert sich, dass Paddys Gewehr im Schrank ist.
"Dieser Schussel! Wie will er einen Truthahn schießen ohne Gewehr? Mit dem Colt kommt er doch gar nicht nahe genug dran."

Jess schüttelt den Kopf in Verwunderung. Raylan bekommt es mit:
"Dad, Paddy hat eine Tasche und die Steinschleuder mitgenommen."

Jess runzelt die Stirn und versteht jetzt gar nichts mehr. Inzwischen ist Paddy schon über vier Stunden weg und Jess denkt:
"Herrgott, einen Truthahn zu schießen kann doch nicht so lange dauern. Das Haus saubermachen bis es blitzt, Holman einladen und einen Truthahn mit dem Colt schießen, dass kann nicht funktionieren."

Frank und Hetty haben schon die Beilagen zum Essen vorbereitet und warten auf den Truthahn.

Nach über vier Stunden kommen Abby und Paddy endlich zurück mit einer großen Tasche, die Abby festhält.

 

 
Abby wirft die Tasche auf den Boden. Jess guckt zweifelnd:
"Da ist doch kein Truthahn drin."

Paddy grinst:
"Nein, natürlich nicht. Frösche!"

"Frösche?!" rufen sie alle mit einer Stimme. Jess und Grandpa Frank gucken sich groß an.

Nur Hetty bleibt gelassen:
"Das ist eine Delikatesse im Osten so wie Escargot."

Jess schnappt nach Luft:
"Escargott?"

"Nein! Das T ist stumm." meint Hetty "Das sind Schnecken."

Jess fällt nichts mehr dazu ein:
"Warum sagt man dann nicht Schnecken? Das muss ich nicht verstehen. Ein Truthahn wäre es doch gewesen."

Hetty ist etwas ratlos:
"Paddy, Dear, ich habe noch nie Frösche zubereitet."

Der antwortet:
"Man nimmt nicht die ganzen Frösche sondern nur die Schenkel. Ich mach sie für dich sauber Hetty."

Jess guckt auf die Tasche, die sich bewegt. Mit großem Erstaunen bringt er heraus:
"Paddy, ich will ja nichts sagen, aber solltest du die Frösche nicht vorher töten?"

Paddy lacht:
"Die sind tot, das sind nur noch die Nerven oder so. Wir haben die früher in Texas auch gegessen, wenn nichts anderes da war, schmeckt ähnlich wie Huhn."

Die Tasche bewegt sich wieder. Jess kann es nicht fassen:
"Also wenn wir in Wyoming was töten, dann hört es auf sich zu bewegen. Ich hatte schon mit Kaninchen, Grauhörnchen, Waschbär, allem möglichen gerechnet aber nicht mit Fröschen. Die sind wirklich tot?
Du brauchst also einen halben Tag um mit der Steinschleuder Frösche zu töten, die dann so schmecken sollen wie etwas von dem wir hier genug herumlaufen haben?"

 

 
Paddy ist etwas beleidigt, dass seine Bemühungen um das Abendessen nicht richtig gewürdigt werden:
"Ich kann ja auch den Rattler holen, aber ich habe Zweifel, dass Holman seinesgleichen essen will."
 

 
Dann zieht er mit der Tasche ab und lässt einen ratlosen Jess zurück.

Nach einer Weile kommt Paddy in die Küche zu Frank und Hetty:
"So, sie sind fertig."

Hetty meint:
"Alles ist so weit vorbereitet aber wie macht man diese Froschschenkel Paddy?"

Er antwortet:
"Du frittierst sie und brätst sie ähnlich wie Huhn."

Hetty zögert etwas und findet sich dann dabei wieder, die Schenkel in Ei und Mehl zu wenden und dabei den Kopf zu schütteln, dass sie jetzt etwas tun muss, das sie noch nie gemacht hat. Als die Schenkel dann im heißen Fett liegen, fühlt sie sich an kleine Männer in Longjohns erinnert so lange bis
"Autsch"! das Fett spritzt und die Schenkel in der Pfanne springen. Sie packt den Deckel drauf und ist geschockt von der Tatsache, dass sie sich gegen das Abendessen verteidigen muss.

Jess sitzt am Schreibtisch und erledigt Schreibarbeiten für die Ranch. Er ruft:
"Raylan, hör endlich auf in die Töpfe zu gucken! Bei dem Klappern kann ich nicht rechnen, das ist jetzt schon das dritte Ergebnis."

Hetty ruft mit hoher unsicherer Stimme:
"Das ist nicht Raylan, das ist das Abendessen."

Und wieder geht es zissl, zissl, ping, ping. Jess steht auf und geht in die Küche. Dort findet er seinen Vater grinsend auf einem Stuhl und Hetty steht da mit einer Gabel in der Hand wie ein Soldat mit aufgepflanzten Bajonett, bereit zur Attacke. Jess steht ungläubig da und lässt sich wie sein Vater auf einen Stuhl sacken:
"Was zur Hölle ist das? Das Abendessen will entkommen? Vermutlich würde ich das auch versuchen, wenn ich in Longjohns in heißem Fett schwimmen müsste."

Wieder geht es zissl, zissl, ping, ping. Hetty steht da mit einer Mischung aus Furcht und Unglauben:
"Paddy hat gesagt, wenn sie nicht mehr springen sind sie fertig. Oh mein Gott!"

Zu jedermanns Erstaunen, ausgenommen Paddy, verläuft das Abendessen sehr gut. Holman genießt die Froschschenkel während Jess zögerlich ist und dafür lieber mehr Kartoffeln nimmt. Abby macht gekonnten Smalltalk und das Paar bekommt den gewünschten Kredit. Als Holman in seinem Buggy wieder in die Stadt fährt, murmelt Jess:
"Den Kredit habt ihr nur bekommen, weil Holman sicher Mitleid hat, dass wir hier Frösche essen und nichts besseres zu bieten haben."

Grandpa Frank lacht:
"Du Banause! Du weißt eben nicht was Delikatessen sind."

Am späten Abend als Laura und Jess im Bett liegen, lacht Jess in sich hinein.
"Zissl, zissl, ping, ping. Du hättest Hetty sehen sollen, wie ein Soldat beim Angriff!"

Laura dreht sich um und grummelt:
"Ich will endlich schlafen Jess."

Der muss wieder lachen.
"Ob Paddy die Frösche wohl niedergestarrt hat oder hat er ihnen eine reelle Chance gegeben bevor er den Colt benutzt hat? Ping, ping!"

Laura ist genervt und wirft das Kopfkissen auf Jess. Dann schnappt sie ihre Decke und das Kissen und geht.

Jess fragt:
"Wo gehst du hin Honey?"

Laura grummelt:
"Ich gehe aufs Sofa. Von mir aus kannst du noch die ganze Nacht lachen und Ping, Ping machen, aber ohne mich."

Sie knallt die Tür zu gefolgt von einem lauten Lachen und Ping, ping.

Laura schläft auf dem Sofa nicht gut und ist schon früh am Morgen bei der Arbeit mit dem weißen Bullen Nuage Blanc.

 

 
Jess ist ausgeschlafen und hat sich lange nicht mehr so gut amüsiert.