Paddy läuft missmutig neben Noddy her und denkt verzweifelt:

"Das wars jetzt O`Connor, du bist auf dich selbst gestellt und es kommt dir niemand zu Hilfe. Der einzige Weg die Vorräte zur Ranch zu bringen ist, es allein zu tun."

 

 
In der Zwischenzeit hat Jess seine Bullen mit Heu versorgt. Ihnen macht die Kälte nicht viel aus, sie sind es gewohnt robust gehalten zu werden.
 

 
Jess stellt sich vor den Ofen, reibt sich die Hände und trinkt eine Tasse Kaffee um wieder warm zu werden. Frank rumort in der Küche herum und fragt:
"Was meinst du Jess, ob Paddy etwas passiert ist? Es ist fast drei Uhr und keine Spur von ihm."

Jess macht eine wegwerfende Handbewegung:
"Der Bursche ist smart genug das Unwetter abzuwarten hoffe ich, überhaupt wenn der Schnee zu tief wird. Behalte etwas Abendessen über, falls er doch noch kommt Dad!"

Mittlerweile ist es fast halb vier und keine Spur von Paddy. Hetty und Laura werden auch unruhig.

Laura meint:
"Vielleicht ist Paddy doch etwas passiert. Jess, du solltest los reiten, wenigstens bis zum Hügel wo du den längsten Teil der Straße nach Laramie einsehen kannst."

Jess ist gerade wieder warm und schimpft vor sich hin:
"Dieser verdammte Texaner! Ich bin nicht gut im Beten, manchmal schließe ich ihn in meine Gebete ein und häufig in meine Flüche."

Er zieht sich die Jacke an und geht in die Scheune um sein Pferd zu satteln. Dort trifft er Jolene, die mit Sparky übt.

 

 
Sie lässt sich nicht davon abbringen ihren Dad zu begleiten, der sich vorher vergewissert hat, dass Jolene dick genug angezogen ist für den Ritt in Kälte und Sturm. Jolene mag Paddy und hat keine Ruhe wenn er nicht auf der Ranch ist.

Die Wolken hängen tief, es ist nicht mehr sehr hell, der Wind bläst und es schneit, aber Jolene ist neben ihrem Vater. Sie beschwert sich nicht und Jess bewundert ihre Loyalität und Leidenschaft für die Ranchbelange. Die Sicht wird immer schlechter. Aber plötzlich taucht in der Dunkelheit ein großer Schatten auf. Jess kann den Wagen ausmachen, aber nicht gleich Paddy. Ihm wird übel im Magen und er denkt was ist, wenn es schlimm ist und Jolene es lieber nicht sehen soll. Dann kann er den sturen Texaner erkennen, der neben dem Wagen herläuft und mit einer Hand grüßt. Jolene steigt ab und umarmt Paddy:
"Oh ich bin so froh, ist alles gut Paddy? Bist du o.k.?"

Paddy guckt skeptisch mit Unsicherheit in den Augen zu Jess, der inzwischen auch abgestiegen ist:
"Alles gut, ich verlasse den Wagen nicht. Noddy hat gescheut, als ein Ast gebrochen ist und ich habe eine gebrochene Speiche notdürftig durch einen Ast ersetzt. Sorry wegen dem Wagen Jess!"

Jess sieht sich den Schaden an und meint:
"Das sehe ich. Es funktioniert fein, wenn du eine Woche unterwegs sein willst, aber bei der Kälte vergiss es! Spann das Pferd aus und setz dich drauf! Den Wagen stellen wir an die Seite und gucken was wir an Vorräten mit den Satteltaschen mitbekommen."

Paddy guckt Jess entsetzt an:
"Ich verlasse den Wagen nicht. Das ist in meiner Verantwortung und Frank braucht die Vorräte besonders das Mehl. Der zieht mir das Fell über die Ohren wenn ich ohne die Vorräte nach Hause komme. Einen 100 Pound schweren Sack Mehl bekommen wir nicht ohne Packsattel auf einem Pferd mit. Ihr könnt ja vorreiten und ich komme mit dem Wagen nach."

Jess meint milde:
"Paddy, mein Vater ist besorgt wo du bleibst und ob dir etwas passiert ist, ich kenne Dad, du hast mein Wort. Los jetzt, auf die Straße, wir verlieren das Tageslicht!"

Paddy guckt sehr skeptisch und unsicher. Er will den Wagen nicht sich selbst überlassen.
"Verdammt noch mal!" Jess nimmt sich selbst zurück.

"Ich bin nicht besorgt wegen einem Sack Mehl. Ich bin nicht besorgt wegen dem Wagen. Ich bin besorgt, dass du dir bei der Kälte deinen texanischen Arsch abfrierst und alles ginge leichter, wenn ich dich nicht auf Noddy fesseln muss. Jolene und ich wollen nach Hause ehe wir hier erfrieren."

Paddy ist immer noch skeptisch:
"Bist du sicher Jess? Ich mag es nicht, wenn du wegen mir Geld verlierst."

Jess guckt die Vorräte durch und versucht, das Wichtigste in die Satteltaschen zu verstauen. Er bedauert es den Sack Mehl nicht mitnehmen zu können. Frank und die Frauen wollen für Thanksgiving backen. Aber der Sack ist mit 100 Pounds zu sperrig und so deckt er die Plane darüber und alle drei machen sich auf den Weg zurück zur Ranch. Als sie ankommen, ist es bereits dunkel. Sie laden die mitgebrachten Vorräte auf der Veranda ab und Jess sieht wie Paddy vor Kälte zittert.
"Paddy, du gehst jetzt rein und wärmst dich auf! Jolene und ich versorgen die Pferde."

Paddy guckt ihn beschämt an:
"Du überlässt es mir Frank zu sagen, dass sein Mehl auf der Straße nach Laramie ist? Da hättest du mich gleich dort lassen können Jess."

Jess grinst Paddy an und wirft ihm den großen Schinken zu:
"Geh schon rein, es wird schon nicht so schlimm werden. Der Schinken wird Dad friedlich stimmen."

Jolene und Jess gehen mit den Pferden in die Scheune.

 

 
Sparky ist schon versorgt und Jolene führt Noddy. Sie ist sehr nachdenklich.
"Dad, was meinst du? Warum ist Paddy so beunruhigt wegen Grandpa?"

Jess hilft Jolene Noddys Geschirr abzunehmen und meint dann:
"Weißt du, ich glaube Paddy ist es nicht gewöhnt, dass sich Leute um ihn mehr sorgen als um Dollars für ein paar Vorräte und den Wagen."

Jolene sieht ihren Vater mit offenem Mund an und sagt dann ganz ruhig:
"Das ist so traurig."

"Ja!" meint Jess und:
"Das müssen wir ihm besser beibringen."

In der Zwischenzeit öffnet Paddy die Tür. In der einen Hand balanciert er Pfirsiche in Dosen, in der anderen den großen Schinken. Er ruft:
"Frank...."

Grandpa Frank steht am Herd.

 

 
Er guckt zu Paddy, stemmt die Arme in die Hüften:
"Sag jetzt nicht, Frank als wäre nichts passiert, nicht bis ich gesagt habe was ich zu sagen habe!
Was denkst du dir dabei uns zu Tode zu ängstigen mit deinen Streichen? Wir machen uns alle seit dem Mittag Sorgen und du kommst jetzt einfach herein mit dem Schinken und rufst Frank, ich werde dir Frank geben! Was ist deine Erklärung dafür?"

Paddy fühlt sich so schuldig wie als Neunjähriger als ihn die Lehrerin vor der ganzen Klasse wegen dreckigen Händen ausgeschimpft hat:
"Das Pferd hat gescheut, eine Speiche vom Hinterrad ist kaputt gegangen und mit dem Ast als Ersatz ging es wirklich nur langsam vorwärts."

Frank hört zu:
"Und es kam dir nicht in den Sinn das Pferd auszuspannen und nach Hause zu reiten? Nein, du musstest warten bis Jess und Jolene dich in einem fast Blizzard suchen und finden?"

Paddy antwortet:
"Ich wollte den Wagen und die Vorräte nicht auf der Straße lassen." Leise fügt er in Gedanken dazu und es ist kein Blizzard.
"Und ich hatte auch nicht die Idee, dass Jess mich sucht und auch noch Jolene mitbringt."

Frank guckt ihn an:
"Glaubst du, dass sich keiner von uns Sorgen macht, wenn du bis zum Abend nicht kommst?"

Paddy verteidigt sich:
"Ich habe gedacht, du ziehst mir die Haut in Streifen ab, wenn ich ohne die Vorräte auftauche. Und ich weiß was die Vorräte und der Wagen wert sind und Geld ist in diesen Zeiten knapp und es liegt in meiner Verantwortung allein." Dann muss Paddy Luft holen.

Grandpa Frank sieht Paddy an, als würde er ihn das erste Mal sehen.
"Paddy, das sind nur Sachen. Jedes Familienmitglied ist hundert Mal mehr wert und das schließt dich ein. Mach uns nie wieder so Angst, sonst ziehe ich dir wirklich das Fell über die Ohren! Du brauchst das anscheinend. Was haben wir dir getan, dass du so gering von uns denkst, dass uns ein Sack Mehl oder der Wagen wichtiger ist als du? Haben wir dir je dazu eine Veranlassung gegeben? Oder was bringt dich dazu zu denken, dass du weniger wert als ein fünf Dollar Sack Mehl oder ein Wagen für 60 Dollar bist?"

Paddy guckt überrascht und beschämt:
"Ich habe die Pfirsiche und den Schinken gebracht. Ich will dich nicht beleidigen. Es ist nur, ich habe zu oft in meiner Familie früher so etwas gehört."

Grandpa Frank nimmt den Schinken und sagt mit ruhiger Stimme:
"Paddy, ich denke ihr wart viele in eurer Familie und dein Vater als Sharecropper (Farmpächter) im Texas Panhandle hatte viele hungrige Mäuler zu stopfen. Das war deinem Vater sicher häufig zu viel. Aber was ein Mann sagt, denkt er nicht unbedingt. Nimm dir warmen Kaffee!"

Jolene und Jess kommen herein. Jess meint lakonisch:
"Kalt!"

Frank antwortet:
"Stew ist auf dem Herd und das hier sind die letzten Brötchen. Genießt sie! Die sind vom letzten Mehl das wir hatten."

Paddy schreckt zusammen:
"Sorry Frank!"

Frank macht sich am Herd zu schaffen und Paddy hört ihn die Worte murmeln:
"Verdammter Texaner, endlich ist die gesamte Familie gesund am Tisch und das zählt am meisten."

Am nächsten Tag ist Paddy schon sehr früh aufgestanden und hat die Tiere gefüttert. Er hat auch schon ein Ersatzrad auf den alten Buckboard geladen. Jess ist erstaunt und amüsiert:
"He, Hardrock! Das nenne ich aber eine Wendung für einen Mann, der bis gestern kein Thanksgiving kannte."

So fahren die Beiden los um den liegen gebliebenen Wagen zu holen. Mit dem Ersatzrad, das schnell montiert ist, geht es nach Hause. Paddy ist froh, dass die Vorräte alle noch da sind und meint:
"Es war wohl selbst den Tieren zu kalt aus ihren Höhlen zu kommen und sich über die Vorräte her zu machen."

Es bleibt den Frauen und Frank noch Zeit zum backen. Am späten Nachmittag kommen die Gäste und Paddy bietet sich an die Pferde zu versorgen. Er hört aus dem Haus fröhliches Lachen und Stimmen und riecht den Duft guten Essens. Nachdenklich überlegt er, dass die Männer über Nacht bleiben und er holt einen Arm voll Feuerholz um den Ofen im Bunkhaus zu heizen, damit es die Gäste in der Nacht warm haben. Darüber vergisst er die Zeit.

Drinnen scherzt und lacht man und hat auch schon ein paar Drinks auf Thanksgiving genossen.

Da meint Frank:
"Wo ist Paddy? Wir essen erst wenn die ganze Familie zusammen ist."

Jess steht auf, zieht sich seine Jacke an und findet ihn im Bunkhouse. Paddy meint, dass er wohl die Zeit vergessen hat. Jess legt ihm brüderlich die Hand auf die Schulter und so gehen sie ins Haus.

Frank ruft aus:
"Endlich kommt ihr! Der Truthahn klopft schon an die Ofentür und will raus bevor er ruiniert ist.
Setzt euch! Nun ist die Familie komplett."

Grandpa Frank steht auf, beugt seinen Kopf und spricht:
"Lieber Gott, wir danken Dir für Deinen Segen und die Zeit, die wir mit der Familie und Freunden heute an diesem speziellen Tag verbringen. Einige von uns haben sich nicht immer erinnert, wie glücklich wir sind. Aber wir wissen, dass Du über uns wachst und danken Dir dafür."

Nach einem gemeinsamen "Amen" werden Platten und Schüsseln herumgereicht. Paddy sitzt nachdenklich mit einem gewissen Glitzern in den Augen da und denkt nach den beiden letzten Tagen, dass doch wohl etwas dran ist an diesem Thanksgiving Tag. Er bedauert nur, dass Abby in der Stadt die Stellung in der Arztpraxis halten muss und nicht dabei sein kann. Der alte Doc nimmt ihn später an die Seite und sagt:
"Geh am Samstag Abend mit Abby ins Restaurant, das Essen und die Getränke gehen auf mich, Happy Thanksgiving Paddy!"