Die Tage vergehen aber Laura kennt ihren Mann und weiß, dass er wegen dem Blutverlust nicht fit ist. Er spielt es in seiner üblichen Art herunter und meint zu Laura nur:
"Mir geht es gut, aber ich habe keine Lust am Valentinstag tanzen zu gehen und zum hundertsten Mal zu erzählen wie ich die Benson Bande erledigt habe.
Mir macht es mehr zu schaffen, dass Raylan häufig diese Albträume von den Banditen hat. Dann bin ich hellwach und anscheinend der Einzige der ihn trösten kann."

Laura steht da mit ihren Einkäufen.

 

 
Sie weiß, dass Jess herunterspielt, dass er manchmal Schwindelattacken hat und sie hat auch gemerkt, dass er den rechten Arm mit der verletzten Schulter nicht höher heben kann als waagerecht und daher nicht einmal selbst ein Pferd satteln kann.
"Jess, ich verstehe dich. Wir müssen auch nicht unbedingt tanzen gehen. Ich habe da so eine Idee was wir tun könnten, Darling und ich denke, das wird dir gefallen."

Jess zuckt mit den Schultern und meint:
"Tut mir leid, Honey. Eigentlich wäre es ja schön gewesen wie im letzten Jahr."

Laura denkt an den wunderschönen Tanzabend und danach die ungestörte Nacht im Hotel. Aber es wäre nicht Laura, wenn sie nicht wüsste wie sie ihren Mann aufheitern kann. Sie packt eine große Vorratstasche mit allerlei gutem Essen ein und Wein fehlt auch nicht.

Am Morgen des Valentinstags sitzt Jess wieder mit Raylan im Schaukelstuhl vor dem Kamin nach einer unruhigen Nacht. Raylan schläft fest. Jess legt ihn wieder zurück in sein Bett und überreicht Laura einen schönen Blumenstrauß zum Valentinstag:
"Für die Lady meines Herzens zum Valentinstag! Happy Valentine`s Day Honey! Tut mir leid, aber so zu überreichen wie letztes Jahr schaffe ich nicht."

 

 
Laura schließt ihren Mann in die Arme:
"Danke Darling! Alles gut und nun zieh dich warm an Cowboy! Ich sattle die Pferde und los geht`s, nur wir zwei! Überraschung!"

Jess staunt als Laura mit den Pferden und dem Packmuli ankommt. Beide sitzen auf. Jess sucht Lauras Hand und hält sie.

 

 
Lauras Ziel ist die kleine Hütte am See, die gemütlich für Jagd- und Angelausflüge eingerichtet ist. Beide genießen den traumhaften Anblick des Sees.
 

 
In der Ferne heult ein großer Timberwolf.
 

 
Ein Adler landet am seichten Ufer.
 

 
Hoch auf den Felsen entdeckt das Paar eine Rocky Mountain Ziege.
 

 
Jess lässt seinen Blick schweifen und Laura sieht gern seine zufriedenen Gesichtszüge. Er ist lieber in der Natur als unter vielen Menschen. So war er schon als kleiner Junge. In der Hütte angekommen lassen es sich Laura und Jess gut gehen. Sie essen gut und trinken Wein. Am Abend sitzen sie lange zusammen und sprechen sich aus. Laura erzählt von ihrer Angst, als Grandpa Frank und der Sheriff Raylan und ihn nach Hause gebracht haben und alle seinen Tod befürchtet haben. Jess nimmt Laura in seine Arme und küsst sie zärtlich:
So schnell wirst du mich nicht los Honey, schon gar nicht wenn du mich so verwöhnst wie jetzt."

Laura lacht und zieht ihn aufs Bett was er sich gern gefallen lässt. Die Beiden genießen ihre Liebe und schlafen erschöpft aber glücklich ein.

Laura erwacht als Erste und sieht auf ihren schlafenden Mann. Wie jung er im Schlaf aussieht und so zufrieden, keine Schmerzlinien mehr im Gesicht! Es ist gut hierher in die Stille der Natur gekommen zu sein. Sie steht auf und sieht aus dem Fenster. Jess rührt sich auch und beobachtet Laura wie sie sich anzieht. Plötzlich ruft Laura:
"Jess, Jess, sieh mal aus dem Fenster, schnell!"

Er kommt und wirft einen Blick nach draußen:
"Das gibt es doch nicht! So nahe an der Hütte - moose on the loose (Elch in Freiheit)!"

 

 
Zuerst ist es noch etwas dunkel. Dann wird es heller. Der Elch grast und lässt sich nicht stören. Er weiß nicht, dass er beobachtet wird.

Er dreht sich um und schreitet in die andere Richtung.

 

 
Laura und Jess halten unwillkürlich den Atem an. So nahe kommt man selten an einen Elch, der noch sein volles Geweih trägt, das die Elchbullen jedes Jahr im Januar, Februar abwerfen. Bei dem vollen Geweih ist es ein Elchbulle im besten Alter zwischen 5 und 10 Jahren. Danach wird das Geweih wieder schwächer ausgebildet. Er kommt sogar auf das Fenster zu. Die beiden Beobachter bewegen sich nicht um den Elch nicht zu vertreiben.
 

 
Die schwarzen Geweihspitzen sind deutlich zu erkennen. Die Ohren sichern nach hinten. Elche sind Einzelgänger bei der Nahrungssuche.

Er hält sich noch eine ganze Weile in der Nähe der Hütte auf ehe er in den Wald verschwindet.

Jess und Laura stehen noch lange in dem Bann das große Wildtier so nahe beobachtet zu haben. Aber der schönste Valentinstag ist zu Ende und sie müssen den Heimweg auf die Tumbleweed antreten, wo sie schon von den Kindern, Hetty und Frank erwartet werden.