Jess und Raylan gehen in die Hütte. Sie lassen ihre Blicke schweifen. Es ist noch alles so wie sie es in ihrer Erinnerung haben. Jess fallen die wunderschönen geschnitzten Figuren ins Auge, die der Trapper Zachary Jones gefertigt hat. Dann ruht sein Blick auf dem Boden wo er gelegen hat. Das Polster vom Schaukelstuhl und die Decke liegen dort noch. Seltsam! Ist Zachary Jones so lange nicht mehr in seiner Hütte gewesen?
 

 
In Jess kommen wieder die Schmerzen der Schusswunde, die Kälte und die Erleichterung, dass Raylan in der warmen Hütte in Sicherheit ist, hoch. Unwillkürlich fliegt seine linke Hand zu der verletzten Schulter, die inzwischen gut verheilt ist. Raylan starrt die Bank neben dem Ofen an auf der er gelegen hat. Er denkt an Zachary Jones, der für ihn immer noch Santa Claus ist. Jess nimmt Raylan in seine Arme:
"Da kommt wieder alles hoch Raylan. Aber denk daran, die Banditen sind alle tot. Wir haben ihre Gräber gesehen. Sie tun keinem Menschen mehr etwas Schlimmes an. Guck mal aus dem Fenster! Die Wolken hängen dunkel und tief. Da braut sich etwas zusammen. Ich habe den Tieren schon mehr Heu und auch Hafer hingelegt. Ich hole alle Essensvorräte in die Hütte. Besser ist besser!"

Raylan hilft seinem Dad, der vorher noch ein Feuer im Herd entfacht. Jess grinst und denkt:
"Was für ein voller Sack Vorräte! Hetty, Dad und Laura meinen es sehr gut mit uns."

Vater und Sohn richten sich mit ihren dicken Decken gemütlich ein. Die Hütte wird trotz der Ritzen langsam mollig warm und die Beiden sind guter Dinge mit dem in einer Pfanne warm gemachten Essen und heißen Kaffee für Jess. Als er sich vor dem Schlafengehen noch einmal vergewissern will, dass das Pferd und das Pony gut versorgt sind und trocken im Unterstand stehen, ist der Schneesturm schon in vollem Gange. Die Beiden legen sich schlafen, sie sind müde vom Ritt.

Schon nach kurzer Zeit merkt Jess, dass sich etwas Warmes an seine Seite gekuschelt hat. Es ist Raylan, der gleich wieder tief und fest schläft während Jess noch grübelt warum die Hütte so verlassen ausgesehen hat. Er ist gerade etwas eingedöst, da klopft es laut und energisch an die Tür:
"He, Grauer Wolf, ich bin es, Takoda! Lass mich rein!"

Jess erkennt die Stimme sofort und öffnet die Tür:
"Komm schnell rein und lass die Kälte draußen Takoda! Was machst du denn hier oben auf dem Pass?"

Takoda tritt schnell ein, schüttelt sich den Schnee ab und schließt die Tür:
"Schneesturm im Frühling hat mich überrascht Grauer Wolf. Mein Herz freut sich euch hier zu treffen. Ich habe dein Pferd und Raylans Pony gleich erkannt. Ich habe mein Pferd zu euren in den Unterstand gestellt und noch einmal Hafer und Heu aufgefüllt. Wasser haben sie. So schnell kann sich das Wetter ändern. Ich bin bei gutem Wetter losgeritten.

 

 
Dann setzte der Schneesturm ein und die Hütte von Zachary Jones fiel mir als Schutz ein."

Jess fragt:
"Was machst du hier auf dem Pass? Solltest du nicht in der Reservation bei deinem Volk sein?"

Takoda antwortet:
"Ich suche Kräuter, die es nur im Frühling und nur so hoch in den Bergen gibt. Ich habe eine Genehmigung von der Armee des weißen Mannes, dass ich hier oben sein darf."

Jess schüttelt traurig seinen Kopf:
"So weit ist es gekommen. Ich schäme mich für mein Volk Takoda. Aber du hast sicher Hunger. Wir haben genug."

Takoda greift gern zu und lässt sich von Jess erzählen was Raylan und ihn auf den Pass geführt hat. Der Medizinmann gibt Jess Kräuter, die dem Jungen gegen die Albträume helfen sollen. Jess bedankt sich, weil er weiß, dass die indianische Medizin sehr hilfreich sein kann. Am nächsten Morgen schneit es immer noch. Der Sturm ist nicht mehr ganz so heftig. Aber die Hütte ist eingeschneit. Jess nimmt es gelassen während Raylan Panik bekommt:
"Dad, wenn es nicht aufhört zu schneien und wir können nicht mehr nach Hause?"

Jess grinst:
"Vielleicht hätte ich doch den Elch schießen sollen, ich wollte immer schon mal ein Kochbuch schreiben. Der Titel könnte heißen - 100 Arten einen Elch zuzubereiten."

 

 
Takoda guckt Jess groß an und dann lacht er so laut und lange, dass er sich den Bauch halten muss. Dann japst er:
"Grauer Wolf, ich kann nicht mehr. Du bringst mich immer zum Lachen."

Nur Raylan kann nicht lachen und guckt ganz entsetzt und verängstigt bei dem Gedanken in der kleinen Hütte auf unbestimmte Zeit eingesperrt zu sein.

Jess zuckt mit den Schultern:
"Keine Angst Raylan, war nur ein Witz! Wir haben von Hetty und Grandpa so viel zu essen mitbekommen, wir könnten ein Regiment durchfüttern.
Wahrscheinlich haben die nur im Sinn mich zu mästen wie einen Turkey zu Weihnachten oder Thanksgiving.

 

 
Guck mal Raylan, wir haben sogar Dosenpfirsiche. Damit können wir schon ein paar Tage durchhalten auch ohne Elchfleisch. Die Pferde sind auch versorgt. Alles gut!"

Takoda meint:
"Ich spüre es, bald wird der Snoweater kommen und es wird wieder warm. Dann werde ich zurück zu meinem Volk reiten."

Raylan hört gespannt zu wie sich die Männer Geschichten von früher erzählen und so vergeht die Zeit wie im Flug bei gutem Essen, das auch für Takoda mühelos reicht. Als das Gespräch auf den Rachefeldzug auf dem Purgatory Pass kommt und Jess erzählt, dass er sich gern bei Zachary Jones bedanken möchte, werden die Augen von Takoda traurig. Jess fragt:
"Takoda, was bedrückt dich? Dein Herz ist traurig, das sehe ich."

Takoda atmet tief durch:
"Raylan, Grauer Wolf! Zachary Jones ist zu seinen Ahnen gegangen. Ich habe ihn vor 10 Tagen gefunden. Er hat keinen schweren Tod gehabt. Er sah so friedlich aus, mit sich und der Welt im Reinen. Die Erde war genug aufgetaut. Ich habe ihn hoch oben an der Baumgrenze, an der letzten einsamen Kiefer auf Art der Weißen begraben. Dort hat er immer gern gesessen und auf seine geliebten Berge und Wälder gesehen. Das war seine Welt, die er geliebt hat. Es ist nicht weit weg von hier. Es geht ein schmaler Fußpfad zur einsamen Kiefer. Er ist den Weg häufig gegangen."

Jess guckt Takoda traurig an:
"Ich danke dir Takoda, dafür, dass du ihn begraben hast. Er war ein guter Mann. Ohne seine Hilfe wären Raylan und ich erfroren."

Raylan weint:
"Nein, jetzt ist Santa Claus tot. Nein, ich weiß ja inzwischen, dass das mit den Geschenken die Eltern machen. Das habe ich in der Schule von den Großen gehört. Aber für mich hat er wie Santa Claus ausgesehen und er hat uns geholfen als wir so verzweifelt waren."

Raylans Tränen fließen weiter. Die Schleusen sind geöffnet. Jess nimmt seinen Sohn in die Arme und verspricht:
"Sobald es das Wetter zulässt werden wir das Grab besuchen Raylan. Kein Wort zu Sammy, sie glaubt noch an Santa Claus! Wer weiß Raylan, er managt es sicher vom Himmel aus, dass die Kinder zu Weihnachten ihre Geschenke bekommen."

Takoda kennt die Sitten des weißen Mannes aus der Reservationsschule, die er unter dem Zwang der Weißen besuchen musste und nickt bestätigend dazu:
"Zachary Jones war ein alter, ein sehr alter Mann, der sein Leben gelebt hat und seine Sünden bereut und wieder gut gemacht hat. Seine Zeit war gekommen. Er hat nicht gelitten."

Als es aufhört zu schneien und der warme Chinook den Schnee innerhalb kurzer Zeit wegtaut, reitet Takoda davon und lässt Raylan und Jess nachdenklich zurück.